Die Forschungsgruppe führte im Rahmen ihres dreijährigen Projekts zunächst verschiedene Anbauversuche mit den genannten Fruchtarten durch. Bei der Weißen Lupine nahm sie acht verschiedene Sorten unter die Lupe: Amiga, Celina, Feodora, Frieda, Dieta, Nelly, Boros und Victor Baer. Die Sorten Celina und Frieda erwiesen sich dabei als ertragsstabil und tolerant gegenüber der Brennfleckenkrankheit, einer häufigen Pilzkrankheit der weißen Lupine.
Bei der Körnerhirse (Sorghum) wurden insgesamt 31 frühreife und niedrig wachsende Sorten geprüft. Diese Sorten gewährleisten einen guten Bodenschluss der Samen. Das ist wichtig, denn nur so können sich diese Kulturarten in unseren Breiten etablieren. Als besonders ertragreich, ausreichend frühreif und niedrig wachsend zeichneten sich die Sorten RGT Doddge, Arsky und Arabesk aus.
Verdaulichkeitsversuche
Ob sich die beiden Fruchtarten auch als Geflügelfutter eignen und ob sie genügend verdaulich für die Tiere sind, ermittelten die Forschenden im Rahmen von Fütterungsstudien. Dafür tauschten sie zunächst eine Ration auf Mais- beziehungsweise Sojabasis stufenweise gegen eine Ration auf Hirse- beziehungsweise Lupinenbasis aus und analysierten deren Energie- und Nährstoffverdaulichkeit sowie die Wachstumsleistung bei wachsenden Masthühnern - im Alter von bis zu 14 Tagen sowie im Alter von 14 bis 35 Tagen.
Ziel war es, mit den Hirse- beziehungsweise Lupinenrationen bei den Tieren eine ähnlich gute Leistung zu erzielen wie mit Futterrationen auf Körnermais- beziehungsweise Soja-Basis. Des Weiteren sollte die Verwertung der Futterrationen im tierischen Organismus, speziell die Verdaulichkeit des Rohproteins und der Bruttoenergie, nicht negativ beeinflusst werden.
Große Mengen Weiße Lupine nicht an junge Broiler
Bei den jungen Broilern bis zu einem Alter von 14 Tagen zeigte sich, dass ein Austausch von Mais durch Körnerhirse ohne negative Auswirkungen auf die Leistungen der Tiere möglich ist und Rationen mit Körnerhirse in Broilerrationen durchaus eingesetzt werden können.