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Weidehaltung: Hohe Milchleistungen bei gleichzeitig niedrigen Methanemissionen sind möglich

Forschende der Universität Christian-Albrechts-Universität zu Kiel untersuchten die Milchleitung und Methanemissionen von Jersey-Kühen auf artenreichem Grünland.

Jersey-Kuh mit spezieller Messtechnik am Kopf. Klick führt zu Großansicht im neuen Fenster.

Die Messung des Methanausstoßes der Kühe erfolgte direkt am Maul. Ungefähr 96 Prozent des Methans wird durch das Rülpsen über das Maul ausgestoßen. Bild: Dr. Carsten Malisch

Das überraschende Ergebnis der wissenschaftlichen Untersuchung: Die Milchleistungen der Kühe waren nicht nur generell sehr hoch und vergleichbar mit Jerseys aus einer anderen Studie, die bei gleichem Körpergewicht 61 Prozent Kraftfutter in der Ration aufgenommen haben. Die Milchleistung konnte auf den artenreichen Beständen sogar noch signifikant gesteigert werden und lag in der frühen Laktationskurve im Mittel bei bis zu 30 Kilogramm Standardmilch pro Kuh und Tag. Die Methanemissionen waren zwar auch mit etwa zehn Prozent leicht erhöht, blieben insgesamt jedoch mit circa acht bis zehn Gramm Methan pro Kilogramm Standardmilch auf einem im Vergleich zur internationalen Literatur sehr niedrigen Niveau.

Laut dem Forschungsteam der Uni Kiel ist dies vor allem das Resultat der exzellenten Futterqualitäten und hohen Futteraufnahmen auf der Weide, die mit dem sehr jungen Weidefutter angeboten wurden, Um das zu erreichen, rotierten die Kühe auf etwa 15 Teilflächen bis zu zehnmal im Jahr. "Wir kombinieren hier den Zuchtfortschritt der Futterpflanzenzüchtung der letzten 20 Jahre mit optimiertem Weidemanagement", so Dr. Carsten Malisch, wissenschaftlicher Koordinator der Studie. "Mit dieser Arbeit können wir zeigen, dass eine weidebasierte Milchproduktion sehr hohe Milchleistungen mit sehr niedrigen Methanemissionen verbinden und somit zum Klimaschutz beitragen kann – und gleichzeitig werden damit Zusatzleistungen für die Artenvielfalt bereitgestellt – ohne Importfuttermittel, denn das notwendige Protein im Futter liefert der Klee."

Mehr Infos unter: Weidebasierte Milchproduktion kann hohe Milchleistung mit sehr niedrigen Methanemissionen verbinden, Universität Kiel.

Originalstudie in der Fachzeitschrift Agriculture

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