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DVT-Studie: Stickstoffausscheidung in der Veredlungswirtschaft drastisch gesunken

Eine Studie des Deutschen Verbands Tiernahrung e. V. (DVT) zeigt, dass über angepasste Fütterungsverfahren in der Schweine- und Broilermast die Stickstoffemissionen in den letzten 20 Jahre deutlich gesenkt werden konnten. Aus Sicht des DVT sind auch die vom Gesetzgeber vorgegebenen Reduktionsziele für Ammoniak erreichbar.

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Moderne Rationsgestaltung, freie Aminosäuren, Phasenfütterung: Alles das hat laut DVT in den vergangenen 20 Jahren dazu beigetragen die Stickstoffausscheidungen bei Schweinen und Masthühnern drastisch zu senken. Bild: Kira Kutscher / iStock / Getty Images Plus via Getty Images

Hintergrund der Studie ist die von der EU-NEC-Richtlinie (National-Emission-Ceilings-Richtlinie) bzw. der Neufassung der TA-Luft gesetzlich geregelte Vorgabe, bis zum Jahr 2030 die Ammoniakemissionen Deutschlands um 29 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 2005 reduzieren zu müssen. Da rund 95 Prozent dieser Emissionen der Tierhaltung zugerechnet werden, ist in diesem Bereich eine besonders drastische Reduzierung erforderlich. Die Reduzierung der Ammoniakemissionen aus der Tierhaltung ist unter anderem dadurch erzielbar, dass weniger Protein gefüttert wird, ohne die Leistung der Nutztiere negativ zu beeinträchtigen.

Da bislang aktuelle und realistische Daten über die tatsächliche Fütterung der Nutztiere fehlten, hatte sich der DVT entschlossen, Fütterungsdaten von Mitgliedsunternehmen zu erheben. Aus den gewonnenen Daten berechneten Experten die Ausscheidungen an Protein und daraus resultierendem Stickstoff. Die Expertengruppe hat ermittelt, dass in den letzten 20 Jahren in der konventionellen Schweinemast ein Rückgang der Stickstoffemissionen je Kilogramm erzeugtes Schweinefleisch um 22 Prozent erfolgte. Die Hochrechnung auf das Jahr 2030 lässt einen weiteren Rückgang um insgesamt 32 Prozent erwarten. Ähnliche Daten zeigen die Erhebungen der Broilermast: Bis zum Jahr 2030 lässt die Hochrechnung bei den Stickstoffausscheidungen eine Einsparung von 47 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 2000 bezogen auf das Kilogramm Lebendmasse erwarten. "Wir sind zuversichtlich, dass damit eine aktualisierte und realistische Grundlage geschaffen ist, die die Erfüllung des Ammoniakreduktionszieles belegen, ohne überhaupt über eine Reduktion der Tierbestände diskutieren zu müssen", sagt DVT-Geschäftsführer Peter Radewahn.

Der Erfolg ist laut DVT-Bericht auf das intensive Zusammenspiel von zahlreichen wichtigen Bausteinen zurückzuführen: der Umsetzung der Forschungsergebnisse der Tierernährungswissenschaft und darauf basierend weiter optimierter Rationsgestaltung, der Entwicklung freier Aminosäuren als höchst innovative Produkte, der Phasenfütterung, der verbesserten Futterverwertung, den höheren Schlachtgewichten, den verbesserten Ansatzwerten und weiteren Parametern des Zuchtfortschritts.

Die aktuellen Studien zur Stickstoffemission aus Schweine- und Broilermast sind öffentlich auf der Website des DVT verfügbar.

Link zu den Studien: Stickstoffausscheidung in der Veredlungswirtschaft drastisch gesunken – Ziel der Ammoniakreduzierung ist erreichbar

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