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Laufzeit: 01.06.2019-30.06.2022
Durch die Etablierung eines innovativen Haltungskonzeptes sollte auf ausgewählten Praxisbetrieben mit Masthühnerhaltung den Anforderungen an das Tierwohl und an die Umwelt entsprochen werden. Es wurden hierzu langjährige Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Wissenschaft und Praxis genutzt. Ziel war es, durch eine Optimierung der Fütterung und Strukturierung des Stalles u.a. eine Verringerung der Besatzdichte durch Schaffung von zusätzlichen Flächen, eine Gliederung des Stalles in Funktionsbereiche sowie einen besonders schonenden Umgang mit dem Schlachttier bei der Ausstallung zu ermöglichen. Außerdem wurde erwartet, dass dadurch bei gleichbleibender biologischer Leistung die Einstreuqualität und Fußballengesundheit verbessert und die Mortalität verringert wird.
Folgende Teilziele wurden formuliert:
Ein Fokus lag auf der Erfassung der Effekte auf das Tierverhalten, die Tiergesundheit (insbesondere der Fußballen), das Stallklima, den Mistanfall und die Mistinhaltstoffe, die Schlachtkörperzusammensetzung (insbesondere der Brustfilet- und Schenkelanteile) und den Geschlechtsdimorphismus. Außerdem wurden Parameter zum Management, zur Ökonomie und zur Nährstoffbilanzierung dokumentiert.
Es war vorgesehen das Vorhaben auf vier bundesweit verteilten Praxisbetrieben, die an einem Standort mehrere Ställe haben, durchzuführen. Die Optimierung der Fütterung sowie die Einhaltung von max. 39 kg/m2 wurde in allen betreuten Mastherden durchgeführt. In je einem der Ställe der teilnehmenden Betriebe wurde das Strukturelement in Form einer zusätzlichen Ebene mit Kotband und einer Aktivitätszone installiert. Auf je zwei Betrieben sollte zusätzlich noch die getrenntgeschlechtliche Mast erfolgen. Zum Vergleich wurde auf jedem der Betriebe ein weiterer baugleicher Stall in die Datenerfassung miteinbezogen, in dem keine Maßnahmen durchgeführt wurden und somit als Vergleich zur Wirksamkeit der Maßnahmen diente.
Das Vorhaben war Teil eines Verbundes. Das Verbundprojekt wurde in Zusammenarbeit folgender Partner durchgeführt:
Die Erfahrungen und Ergebnisse der Projektbetriebe wurden dem breiten Fachpublikum im Laufe des Projektes unter dem Einbezug neuer Formen und Medien weitergegeben. Hierzu fanden in regelmäßigen Abständen „Arbeitskreise“ an unterschiedlichen Orten sowie Projekttreffen statt. Auf einer Abschlussveranstaltung wurden die Ergebnisse und Erkenntnisse für das Fachpublikum demonstriert. Des Weiteren gab es Veröffentlichungen in Fachzeitschriften sowie Teilnahmen an Tagungen zum Wissenstransfer. Abschließend wurden alle Ergebnisse zusammengestellt und in geeigneter Form interessiertem Fachpublikum frei zur Verfügung gestellt. Ergebnisse und Materialien sind auch auf dieser Homepage der MuD Tierschutz veröffentlicht.
Weitere Informationen und Ansprechpartner: Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Das WDP-Projekt "MaVeTi" beschäftigte sich u.a. mit der Anreicherung der Haltungsumwelt von Masthühnern in konventionellen Ställen. Im Projekt wurden erhöhte Ebenen mit perforierten Kunststoffrosten und darunterliegendem Kotband verwendet, wobei die Funktionalität der Aufstiege und der Ebenen untersucht wurden. Dabei spielten die Gestaltung und Dimensionierung, aber auch die Eignung unterschiedlicher Materialien eine wichtige Rolle.
DGS-Artikel: Beschäftigung für Masthähnchen: Abwechslung – garantiert automatisiert
Dr. med. vet. Birgit Spindler
Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Bischofsholer Damm 15
30173 Hannover
Telefon: 0511/856-8955
E-Mail: birgit.spindler@tiho-hannover.de