Faserstoffe und Tiergesundheit Faserstoffe und Tiergesundheit

Wie verbessern Faserstoffe die Tiergesundheit?

Verschiedene Untersuchungen der letzten Jahre konnten zeigen, dass Faserstoffe eine positive Wirkung auf die Darmgesundheit und damit auf das Wohlbefinden von Schweinen haben. Das hat mehrere Gründe.

Füllung des Magen-Darm-Traktes

Eine wichtige Wirkung von Faserstoffen ist, dass durch sie Reize auf die Darmwand ausgeübt werden, die die Tiere mechanisch sättigen – mit der Folge, dass die Tiere ruhiger werden. Hier kommen vor allem die schwer fermentierbaren Faserfraktionen zum Tragen.

Positive Wirkung auf Darmperistaltik und Kotkonsistenz

Die Darmperistaltik sorgt dafür, dass der Futterbrei kontinuierlich Richtung Ausgang transportiert wird. Faserstoffe beschleunigen diesen Prozess und beeinflussen zudem die Kotkonsistenz positiv. So können Verstopfungen vermieden werden. Außerdem kann die Gefahr vor Mastitis-Metritis-Agalaktie (MMA), einer bei Sauen weit verbreiteten Krankheit, wirksam vermindert werden.

Verminderung schädlicher Keime, mehr Energie und weniger Stress

Gut fermentierbare Faserstoffe sorgen für ein gesundes Milieu im Darm und fördern damit in vielerlei Hinsicht die Tiergesundheit. Denn durch die bakterielle Fermentation von Faserstoffen im Dickdarm entstehen größere Mengen an kurzkettigen Fettsäuren wie Essigsäure, Buttersäure und Propionsäure – ähnlich wie im Pansen von Wiederkäuern. Sie senken den pH-Wert im Dickdarm und verhindern damit eine übermäßige Vermehrung von schädlichen Keimen wie Colibakterien und Salmonellen. Sie tragen aber auch zur Energieversorgung des Schweins bei und sorgen über die Beeinflussung des Blutzuckerspiegels dafür, dass dem Schwein auf chemischer Ebene ein anhaltendes Sättigungsgefühl vermittelt wird. Das führt letztlich zu weniger Stress und mehr Ruhe bei den Tieren.

Geringeres Risiko für Magengeschwüre

Eine weitere positive Wirkung von Faserstoffen im Futter liegt in der Minderung des Risikos von Magengeschwüren. Denn ein ausreichender Fasergehalt und eine optimale Struktur des Futters führen zu einer besseren Schichtung im Magen. Auf diese Weise wird der Eingangsbereich des Magens vor Magensäure geschützt.

Weniger Durchfall bei Ferkeln

Besonders bei Ferkeln kann durch den Einsatz von Faserstoffen im Futter auch die Durchfallrate gesenkt werden. Dieser Effekt ist auf eine Verbesserung der Kotkonsistenz und verstärkte Schleimbildung im Dickdarm zurückzuführen.

Weniger Verhaltensstörungen

Das Angebot von Faser im Futter – insbesondere, wenn es als Beschäftigungsfutter angeboten wird – kann unerwünschte Verhaltensweisen wie Schwanzbeißen verringern.


Letzte Aktualisierung 08.03.2021

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