Mehr Faser führt zu erhöhten Futterkosten und verschlechtert die Stickstoffbilanz. Außerdem kann die Faserfütterung zu einer Überlastung der Güllesysteme führen.
Den beschriebenen positiven Effekten einer zusätzlichen Faserversorgung – insbesondere als Beschäftigungsfutter – stehen aber auch negative Effekte gegenüber.
Erhöhte Kosten
Durch die steigenden Fasergehalte in der Ration nimmt die Verdaulichkeit der Nährstoffe ab – insbesondere, die von Rohprotein. Eine geringere Verdaulichkeit von Futterprotein steigert jedoch die Futterkosten und bringt damit wirtschaftliche Nachteile mit sich. Dies ist ein Hauptgrund dafür, warum in der Mastschweinefütterung bislang Futterkonzentrate mit nur geringen Fasergehalten verwendet werden. Ebenfalls Mehrkosten verursachen die im Vergleich zum Standardfutter teureren Beschäftigungsfuttermittel sowie die Technik zum Einbringen dieses Futters in die Buchten.
Dem gegenüber stehen jedoch eine bessere Tiergesundheit mit wahrscheinlich geringeren Medikamentenkosten sowie ein positives Image. Darüber hinaus bieten solche Tierwohlmaßnahmen die Möglichkeit, an den verschiedenen Tierwohlprogrammen teilzunehmen und damit einen Teil der höheren Kosten wieder zu decken.
Nährstoffüberschüsse
Es gibt jedoch noch einen weiteren Grund, warum eine Erhöhung des Faseranteils problematisch sein kann. Denn eine erhöhte Aufnahme von Faserstoffen verschlechtert gleichzeitig die Stickstoffbilanz der schweinehaltenden Betriebe. Das ist insbesondere vor der anstehenden Verschärfung der Düngeverordnung kritisch zu sehen.