Doch während für die Nutztierarten wie Rind, Schwein und Geflügel der Bedarf in Deutschland aus inländischer Erzeugung mindestens gedeckt werden kann, liegt die Selbstversorgung für Fisch bei unter 20 Prozent. In Folge werden große Mengen an Fisch insbesondere aus dem nicht-europäischen Ausland importiert, wo vergleichbare Standards für Umweltschutz, Tierwohl und Lebensmittelsicherheit oft fehlen. Grenzwertüberschreitungen von Rückständen von Medikamenten oder Chemikalien werden entsprechend vor allem in Importfisch aus Drittländern nachgewiesen.
Um eine größere Unabhängigkeit von Importen im Fischsektor zu erreichen, wird ein nachhaltiges Wachstum der Fischzucht sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene angestrebt.
Dennoch, auch der Aquakultursektor in Europa sieht sich Herausforderungen wie z. B. lokal auftretenden Seuchengeschehen, die durch die klimawandelbedingte Erwärmung verstärkt werden können, gegenüber. Aber in der Gesamtbilanz stellt die Fischzucht eine ressourcenschonende Form der Lebensmittelerzeugung dar, die als wichtiger Lieferant für viele essentiellen Nährstoffe auch gesundheitliche Vorzüge aufweist. Dabei hat der relativ "junge" Sektor noch großes Entwicklungspotential, wodurch die realistische Chance besteht, die jetzt schon vergleichsweise gute Ökobilanz weiter relevant zu verbessern.
Fazit
Die Fischzucht leistet bereits heute einen wichtigen Beitrag für unsere Ernährungssicherheit bei einem vertretbaren Einfluss auf Umwelt. Doch anstatt das naturräumliche Potential in Deutschland für einen nachhaltigen Ausbau zu nutzen, stagniert die Erzeugung bzw. geht leicht zurück und die Importabhängigkeit wird eher größer.