In der Bullenmast unterscheidet man vor allem zwischen drei Mastverfahren: Intensiv-, Wirtschafts-, und Weidemast.
Die Intensivmast ist in spezialisierten Bullenmastbetrieben am weitesten verbreitet. Dabei wird das hohe Wachstumspotenzial der Bullen durch eine sehr nährstoffreiche Fütterung mit energiereicher Maissilage als Grundfutter und Kraftfutterergänzung von Anfang an voll ausgeschöpft. Die Wirtschaftsmast strebt dagegen hohe Tageszunahmen erst zu einem späteren Mastabschnitt an. Dann lässt sich der Nährstoffbedarf der Tiere wegen des größeren Futteraufnahmevermögens besser über wirtschaftseigenes, hochverdauliches Grundfutter decken und es muss weniger teures Kraftfutter gefüttert werden.
Die Ausgestaltung des jeweiligen Mastverfahrens richtet sich in erster Linie nach der eingesetzten Rasse. So müssen für fleischbetonte Rinderrassen mit hohem Wachstumspotenzial wie Fleckvieh, Gelbvieh oder Charolais andere Strategien gefahren werden als für weniger wachstumsintensive milchbetonte Rassen wie zum Beispiel Deutsche Holsteins. Auch das Alter der Tiere spielt eine wichtige Rolle für das Mastverfahren.
Gruppenhaltung ist Standard
Die Haltungsbedingungen sind in den intensiven Verfahren der Rindermast weitestgehend standardisiert. Meist werden die Tiere in Gruppenbuchten mit sechs bis acht Tieren auf Vollspaltenboden gehalten. Es gibt aber auch Haltungen mit Tretmist, in denen eine mit Stroh eingestreute Liegefläche mit einer planbefestigten Fressfläche kombiniert wird. Jungtiere werden unabhängig vom Stallsystem in der Mast bis zum Absetzen von der Milch auf Stroh oder auf weichen Liegeflächen gehalten.
Bei der Weidemast werden die Tiere saisonal oder ganzjährig auf der Weide gehalten. Zukauffutter wird nur in den Wintermonaten und in der Endmastphase verwendet. Die Weidemast hat in Deutschland allerdings nur wenig Bedeutung.