Auch bei anderen Herdenschutzmaßnahmen, wie dem Einsatz von Herdenschutzhunden oder der Behirtung, sind Kosten und Arbeitsaufwand nicht unerheblich und müssen vom Tierhaltenden erst einmal gestemmt werden. So liegen der Anschaffungspreis beziehungsweise die Kosten der Aufzucht für einen ausgebildeten und einsatzfähigen Herdenschutzhund bei durchschnittlich 3.000 Euro. Dazu kommen die Kosten für Hundefutter, Lohnkosten für Mehraufwand, Tierarzt, Versicherung oder Fahrzeug zum Transport der Hunde.
Wie hoch ist der Aufwand für Herdenschutzmaßnahmen?
Die Unterhaltung von Herdenschutzmaßnahmen ist nicht zu unterschätzen. Schließlich muss ein Herdeschutzhund regelmäßig gefüttert werden und ein wolfsabweisender Zaun muss regelmäßig von Bewuchs freigehalten werden, damit er funktionstüchtig und wirksam bleibt. Zieht man bei der Kalkulation von Herdenschutzmaßnahmen den erzeugten Ertrag pro Hektar als Vergleichsgröße heran, wird sichtbar, dass Herdenschutzmaßnahmen keinen Beitrag zum Ertrag pro Hektar leisten. Sprich: Herdenschutz kostet die Betriebe Geld, bringt aber keine monetär darzustellende Einnahme.
Wie hoch der finanzielle und arbeitszeitliche Mehraufwand ist, hängt von vielen Faktoren ab, beispielsweise:
- Wie viel Zaunmaterial wird benötigt? Wie viele Herdenschutzhunde werden gebraucht? Werden die Weidetiere in Koppel- oder Hütehaltung geweidet?
- Welche Maschinen werden zur Errichtung von Herdenschutzmaßnahmen gebraucht und müssen unterhalten werden?
- Welche Gebäudekosten fallen an, zum Beispiel bei Einstallung über Nacht? Wie weit ist der Stall entfernt? Wie lange ist man mit den Tieren zum Stall unterwegs?
In einem Fachartikel (PDF) hat das Kuratorium für Technik und Bauen in der Landwirtschaft (KTBL) einmal die Kosten von Herdenschutzmaßnahmen exemplarisch für die Schafhaltung errechnet.