Erwartungsgemäß war die Belastung der Herden mit Endoparasiten – insbesondere mit Kokzidienoozysten, Wurmeiern von Spul- und Blinddarmwürmern sowie von Haarwürmern – in Freilandhaltungen höher als in Bodenhaltungen.
Zwischen der Endoparasitenlast und dem Auftreten von Federpicken und Kannibalismus beziehungsweise von Gefiederschäden konnte kein Zusammenhang festgestellt werden. Damit ist davon auszugehen, dass der Befall mit Würmern und Kokzidien keinen direkten Zusammenhang zum Auftreten von Federpicken in Legehennenherden besitzt.
Milben erhöhen das Risiko für Verhaltensstörungen
Auch der Befall mit der Roten Vogelmilbe war in Freilandherden höher als in Bodenhaltungen. Dies erklären die Experten unter anderem mit dem möglichen Eintrag von Roten Vogelmilben aus der Wildvogelpopulation im Auslauf.
In den Untersuchungen zeigte sich ein signifikanter Effekt des Befalls mit der Roten Vogelmilbe auf die Prävalenz von Gefiederschäden; ein steigender Milbendruck erhöhte das Risiko für Gefiederverluste. Die Fachleute vermuten, dass der von den Milben ausgehende Juckreiz auf der Haut und die weniger erholsame Dunkelphase Nervosität und Verhaltensabweichungen in der Herde fördern. Weiterhin kann der Blutentzug durch Milben generell ein Nährstoffdefizit forcieren.
Für Zehenpicken waren keine Einflüsse der Parasitenbürde nachweisbar.
Zur Kontrolle des Milbenbefalls wird Landwirten empfohlen, in der Serviceperiode intensive Bekämpfungs- und Präventionsmaßnahmen durchzuführen. Zudem werden ein Monitoring des Milbenbefalls und Bekämpfungsmaßnahmen während des Durchgangs angeraten. Als geeignete Produkte werden amorphe Kieselgur- oder Silikat-Produkte sowie chemische Behandlungsmöglichkeiten empfohlen.