Im Forschungsprojekt RESAFE-Pig wird untersucht, wie sich eine tierindividuell angepasste Fütterung auf das Wohlbefinden von Mastschweinen in Großgruppen und die Stickstoffemissionen auswirkt.
Mastschweine werden oft in der Kleingruppe mit 12 bis 15 Tieren gehalten und gefüttert. Die Fütterung ist auf das Alter, die Produktionsphase wie zum Beispiel Vormast oder Endmast und das durchschnittliche Gewicht der Gruppe ausgerichtet. Diese Vorgehensweise berücksichtigt aber nicht, dass die einzelnen Tiere einen unterschiedlichen Nährstoffbedarf haben können, weil sie unterschiedliche Futteraufnahmekapazitäten oder Futterverwertung haben.
Ein Zuviel an Futter beim einzelnen Tier führt aber zu ungewollter Verfettung und ein Zuviel an Protein zu umweltbelastenden Stickstoffverlusten. Unterversorgte Tiere wachsen dagegen langsamer als die Gruppe und die Gruppe wird inhomogen, was zusätzlichen Sortier- und Wiegeaufwand vor dem Schlachten bedeutet.
Bessere Ressourceneffizienz
Das Projekt RESAFE-Pig hat zum Ziel, die Mastschweine nach ihren unterschiedlichen Typen zu unterscheiden und tierbezogener zu füttern. Damit sollen einerseits das Tierwohl verbessert werden, andererseits auch Nährstoffe eingespart und Stickstoffemissionen verringert werden. Das "dickere Schwein“ enthält in dem Projekt mehr rohfaserhaltiges Futter, wodurch es schneller satt ist und auch bleibt und daher weniger frisst. Es werden einheimisch angebaute Faserquellen mit Getreide oder Mais als Ganzpflanzen-Silage eingesetzt.
Die langanhaltende Sättigung der Schweine führt zu mehr Wohlbefinden beim einzelnen Tier und zu mehr Ruhe im Stall. Sie verringert außerdem den Luxuskonsum einer zu hohen Futteraufnahme.
Mit den regional erzeugten Grundfuttermitteln wie Getreide-GPS soll außerdem eine vermehrte mikrobielle Fixierung von Stickstoff im Kot erreicht werden und damit die Freisetzung von Ammoniak aus der Gülle verringert werden.