Tiere sind lebhaft und reagieren stets mit Neugier auf den Betrachter. In Anwesenheit des Menschen verhalten sich Tiere anders als im unbeobachteten Moment. Einen ersten wichtigen Eindruck bietet der Blick durch ein Fenster auf das Stallabteil, wo dieser möglich ist. Das Liegeverhalten, das Verhalten am Trog oder Interaktionen zwischen Tieren sowie Bewegungsabläufe und Körperhaltung geben Aufschluss über das Wohlbefinden von Einzeltieren und der Gruppen.
Der Futter- und Wasserverbrauch zeigt frühzeitig Erkrankungen an. Hinweise liefert auch der Verschmutzungsgrad der Tiere oder Husten, der je nach Anlass, Häufigkeit und Klang schon einen Verdacht auf bestimmte Erkrankungen zulässt. Sondern sich einzelne Tiere ab oder sitzen mit gekrümmtem Rücken in Hundesitz, sollten Betreuende sie auf Verletzungen untersuchen.
Schlechte Zunahmen, Kümmerwuchs, Aufreibungen an Schultern, zunehmend knochiges Aussehen und untypisch lange Haare sind ebenso Hinweis auf eine Erkrankung. Die Tiere haben Probleme, ihre Körpertemperatur zu halten und liegen dicht gedrängt. Können technische Probleme bei der Futter- und Wasserversorgung ausgeschlossen werden, sollten Tierhaltende einen Tierarzt zur Klärung hinzuziehen. Auffälligen Tiere sollte Fieber gemessen, die Tiere markiert und die ergriffenen Maßnahmen dokumentiert werden, um rasch ein Bild über den Verlauf zu erhalten.