Die Untersuchungen im Jahresverlauf zeigten bei allen Systemen einen fast durchgängigen Betrieb während der Wintermonate.
Doch auch in den Sommermonaten waren Auslastung und Nutzen hoch, wenn Temperaturschwankungen im Tagesverlauf reduziert werden können.
Die Wärmetauscher sorgen dafür, dass die fallenden Frischlufttemperaturen in den kälteren Nachtstunden kompensiert werden und, dass die Unterschiede zwischen Tageshöchst- und -tiefsttemperaturen der Zuluft deutlich kleiner werden. Die Tiere profitieren von einem gleichmäßigeren Stallklima, welches zu einer Senkung von Zugluftrisiken führt.
Der Anstieg der Zulufttemperaturen sorgt zudem dafür, dass höhere Luftraten gefahren werden können. So können Raumlasten wie Ammoniak, Luftfeuchte und andere vermehrt abgeführt werden und die Stallluftqualität verbessert sich zum Wohle der Tiere und Arbeitskräfte.
Steigerung der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit
Alle untersuchten Wärmerückgewinnungsanlagen überzeugten im Praxiseinsatz und verbesserten die Energieeffizienz der Tierhaltung. Zwar ist ein erhöhter Stromverbrauch notwendig, um zum Beispiel die Ventilatoren und Wasserpumpen zu betreiben, doch pro eingesetzter Kilowattstunde Strom wird ein Vielfaches an Wärmeenergie zurückgewonnen.
So konnten beispielsweise pro Ferkelaufzuchtplatz und Jahr rund 6,5 bis 9,2 L Flüssiggas eingespart werden. Dies führt zu deutlich geringeren CO2-Emissionen im Zuge reduzierter Gasverbrennung. Einsparungen von 9,3 bis 14,0 kg CO2-Emissionen pro Ferkelplatz und Jahr waren möglich.
Die Stromkosten des Betriebs der Lüftungs- und Abluftreinigungsanlagen konnten in rund 35 Prozent des Jahres durch Heizkosteneinsparungen aufgefangen werden. Insbesondere bei Stallneubauten überzeugt die Installation von Wärmerückgewinnungsanlagen auch mit kurzen Amortisationszeiträumen.
Dies ist zum einen darauf zurückzuführen, dass die Gaspreise im Untersuchungszeitraum teils auf einem hohen Niveau lagen (4,8 - 17,5 Cent pro kWh), und zum anderen darauf, dass in Ställen mit Wärmerückgewinnung kleinere Heizungsanlagen verbaut werden können und es dadurch eher zu einer Kostenverschiebung als zu Mehrkosten kommt.