Die Indikatoren, mit denen Tierwohl erfasst werden kann, lassen sich in drei Gruppen einteilen.
- Mit tierbezogenen Indikatoren werden Merkmale am Tier direkt erhoben. Sie beschreiben beispielsweise das äußere Erscheinungsbild.
- Ressourcenbezogene Indikatoren beleuchten die Ausstattung des Haltungssystems
- Managementbezogene Indikatoren kennzeichnen betriebsindividuelle Abläufe und organisatorische Aspekte, die sich auf das Tier auswirken.
Tierbezogene Indikatoren in der Ziegenhaltung
Zu den tierbezogenen Indikatoren zählen Merkmale, die an der Ziege selbst erhoben werden können. Das sind zum Beispiele solche, mit denen das äußere Erscheinungsbild erfasst werden kann, wie die Verschmutzung und Beschaffenheit des Fells, Nasenausfluss oder gar eine Verletzung. Für viele Merkmale reicht ein geschulter Blick. Manche müssen ertastet werden, wie bei der Beurteilung des Ernährungszustands durch den Body-Condition-Score. Dabei werden Regionen im Lendenwirbelbereich und um das Brustbein abgetastet. Auch Auffälligkeiten im Verhalten sind tierbezogene Indikatoren. Die Beurteilung kann am Einzeltier und auch an der Herde erfolgen. Zur Beurteilung einer größeren Herde eignen sich stichprobenartige Untersuchungen nach festgelegtem Schema.
Ressourcenbezogene Indikatoren in der Ziegenhaltung
Mit den ressourcenbezogenen Indikatoren wird die Ausstattung des Haltungssystems erfasst. Kennwerte hierfür sind zum Beispiel die Anzahl und Art von Ausstattungselementen wie Tränken und Fressplätzen, das Platzangebot im Stall oder Witterungsschutz auf der Weide, aber auch das Anbieten von erhöhten Ebenen und Kletterelementen.
Managementbezogene Indikatoren in der Ziegenhaltung
Managementbezogene Indikatoren nehmen Arbeitsabläufe und organisatorische Aspekte in den Blick, die sich auf das Tier auswirken. Hierzu zählen Abläufe beim Melken, bei medizinischen Behandlungen oder Klauenpflege. Auch die Häufigkeit dieser Abläufe kann Einfluss auf die Ziegen haben.