Mit welchen Parametern lässt sich die individuelle Neigung zur Fettmobilisation und anderer Stoffwechselstörungen bei Kühen frühzeitig erkennen? Um diese Fragen ging es im EIP-Projekt MeMoGen in Thüringen.
Nach wie vor sind krankheitsbedingte Abgänge durch Stoffwechselstörungen in Milchviehherden ein großes Problem. Sie beeinträchtigen das Tierwohl und verringern die Wirtschaftlichkeit. 8,3 Prozent der Gesamtabgänge im Jahr 2014 in Thüringen erfolgten aufgrund von Stoffwechselstörungen.
Wenn man hierzu noch infektiöse Faktorenkrankheiten wie Euter- und Klauenerkrankungen hinzuzählt, bei denen Stoffwechselstörungen ebenfalls eine Rolle spielen, sowie die Fruchtbarkeitsstörungen, dann wiesen 68,8 Prozent der Gesamtabgänge einen Zusammenhang mit Stoffwechselstörungen auf.
Das Ziel des EIP-Projektes MeMoGen war deshalb die Entwicklung eines Verfahrens zur frühen Diagnose von Stoffwechselstörungen. Bei 406 melkenden Holstein-Kühen wurden an drei verschiedenen Zeitpunkten, eine Woche vor der Geburt, in der ersten Woche nach der Geburt und drei Wochen nach der Geburt, Blut- und Harnproben sowie Milchproben nach der Geburt genommen. Die Proben wurden auf 15 Blutparameter und 5 Harnparameter untersucht.
Der Fokus lag auf der Früherkennung der tierindividuellen Neigung zur Fettmobilisation und anderer Stoffwechselstörungen, um einen Beitrag zur Reduzierung von Stoffwechselstörungen und damit verbundenen entzündlichen Erkrankungen wie Mastitis, Metritis, Laminitis und Labmagenverlagerung zu leisten.