Bei der humansensorischen Geruchsdetektion am Schlachtband wird das Fett im Bereich des Nackens erhitzt und mittels menschlicher Nase sensorisch bewertet. Das Ergebnis wird dann dokumentiert. Wenn eine Partie auf Ebergeruch getestet wurde, muss dies an den Landwirt zurückgemeldet werden.
Aus Sicht der Schlachtunternehmen liegt die größte Herausforderung bei der humansensorischen Geruchsdetektion im Ausbilden von Personen, die Geruchsabweichungen am Schlachtkörper sicher erkennen können. Außerdem sind die Anforderungen an das Leistungsniveau der Prüfer bislang noch nicht einheitlich geregelt, so dass jedes Unternehmen individuell vorgehen muss.
Elektronische Nase wird entwickelt
Zugleich wird derzeit an der Entwicklung einer Methode zur instrumentellen Sensorik gearbeitet, mit der Geruchsabweichungen erkannt und für eine Qualitätssortierung im Schlachtunternehmen genutzt werden können – die so genannte elektronische Nase. Elektronische Nasen sind technische Systeme (zum Beispiel Sensoren), die flüchtige organische Verbindungen und Gase messen, analytisch erfassen und interpretieren können, also auch die Leitkomponenten des Ebergeruchs: Androstenon und Skatol.
Doch die Geschwindigkeit und die Robustheit dieser Systeme genügen noch nicht den Anforderungen eines kommerziellen Schlachthofes mit hoher Bandgeschwindigkeit. Außerdem sind die Ergebnisse noch nicht ausreichend reproduzierbar, weil die Konzentration von Androstenon und Skatol in den verschiedenen Speckbereichen variiert. Ferner stimmen die Messungen mit der elektronischen Nase und die Ergebnisse der Humansensorik oft nicht überein.