Als wichtigster Hebel erwies sich bei der Beratung mithilfe des Berechnungstools der Ansatz, die anfallende Gülle gasdicht zu lagern. Denn durch Umsetzungsprozesse bei der Lagerung werden große Mengen an CO2 und Methan frei. Das ist bei Schweinegülle besonders wichtig. Denn hier entstehen bei der Lagerung rein rechnerisch etwa 3,6 Kubikmeter des besonders klimaschädlichen Methans je Kubikmeter Gülle. Bei Rindergülle ist es nur die Hälfte.
Durch eine komplett gasdichte Lagerung der Gülle mithilfe von Schwimmfolien oder Doppelmembranhauben lässt sich die Menge an THGE um 18 Prozent reduzieren.
Verwertet man Schweinegülle in einer Biogasanlage, verringert sich die Menge an Klimagasen um neun Prozent. Diese Einsparung beruht jedoch ausschließlich auf der gasdichten Lagerung im Biogasbehälter. Die Erzeugung von Strom mit der Anlage hat dagegen keinen Einfluss auf den CO2-Fußabdruck in der Schweinemast.
Beide Lösungen lassen sich in der Praxis allerdings nur mit Einschränkungen umsetzen. So gibt es für die gasdichte Lagerung noch kein komplett ausgereiftes und praktikables System, das sich direkt anwenden lässt. Für die Verwendung als Substrat in Biogasanlagen ist Schweinegülle nur bedingt geeignet, da die Gasausbeute im Vergleich zu anderen Substraten relativ gering ist. Das senkt die Attraktivität für den Bau einer eigenen Anlage, aber auch für den Transport zu Anlagen auf Fremdbetrieben.