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Das Alpine Steinschaf stammt vom Torfschaf ab und entspricht der ursprünglichen Schafrasse der Alpen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das Alpine Steinschaf eine im Alpenraum weit verbreitete Schafrasse. Ab 1960 wurde es von Fleischschafrassen durch Aufkauf, Schlachtung, Verbannung der Steinschafböcke von den Gemeinschaftsweiden und Kastration der Böcke verdrängt.
Durch Fördermaßnahmen und Vermarktungsinitiativen gelang es, den Bestand wiederaufzubauen.
Besonderheiten: Das Alpine Steinschaf ist gut an Gebirgsterrain angepasst und kann daher auf entsprechenden extensiven Standorten gehalten werden. Die Böcke werden während der Sommermonate auf Almflächen gehalten und ihre Vorzüglichkeit über einen speziellen Almindex bewertert.
Benannt ist die Rasse nach der Grafschaft Bentheim im südwestlichen Niedersachsen. Bentheimer Landschafe sind die größten einheimischen Moor- und Heideschafe.
Besonderheiten: Bentheimer Landschafe eignen sich für die Landschaftspfege, speziell für den Einsatz auf geringwüchsigen Grünland-, Heide- und Moorweiden.
Diese Landschafrasse war ursprünglich in vielen Mittelgebirgsregionen Deutschlands beheimatet und trug den Namen der jeweiligen Region, z. B. Oberpfälzer Fuchs, Westerwälder Fuchs oder Eifeler Fuchs. Mit der Vereinheitlichung der Schafbestände in den 1930er Jahren und dem Hang zu größerer Fleischleistung verlor das Coburger Fuchsschaf an Bedeutung und wurde fast vollständig verdrängt.
Die Bestände haben sich inzwischen aber wieder einigermaßen gut erholt.
Besonderheit: Das Coburger Fuchsschaf ist besonders für die Koppel- und Hütehaltung geeignet.
Die Graue Gehörnte Heidschnucke ist ein mischwolliges Landschaf, das sich den besonderen Verhältnissen der Heidelandschaft sehr gut angepasst hat. In der klassischen Hütehaltung der Lüneburger Heide ernährt sich die Heidschnucke auf den unter Landschafts- oder Naturschutz stehenden Flächen sowohl von der jungen, als auch von der holzigen Heide, der Drahtschmiele, dem Birkenaufschlag, dem Ginster und allen im Heidebiotop wachsenden Pflanzen.
Zur bedarfs- und tiergerechten Nährstoffversorgung braucht eine unter diesen Bedingungen gehaltene Heidschnuckenherde weitere Grünlandflächen, Zwischenfrüchte und nach Möglichkeit abgeerntete Ackerflächen (Getreide, Raps, Rüben, Kartoffeln) zum Nachweiden.
Besonderheiten: Die Graue Gehörnte Heidschnucke eignet sich gut für die Hüte -und Koppelhaltung.
Das Krainer Steinschaf stammt vom Torfschaf ab und entspricht der ursprünglichen Schafrasse der Alpen. Letzte Tiere dieser Rasse wurden in Slowenien im Triglav-Nationalpark erhalten, wo sie auch heute noch zur Milchnutzung gehalten wird. Auch dank der Fördermaßnahmen hat sich der Bestand des Krainer Steinschafes in Deutschland stabilisiert.
Besonderheiten: Die robuste Rasse eignet sich für die Haltung in den rauen Lagen des Hochgebirges.
Das Leineschaf ist ein mittelrahmiges Landschaf mit hoher Widerstandsfähigkeit gegen Witterungs- und Haltungseinflüsse und guter Säugeleistung. Der "moderne“ Typ entstand in den 1960er Jahren aus einer Kreuzung zwischen dem ursprünglichen Leineschaf, dem Texelschaf wegen der hohen Fleischfülle sowie dem Ostfriesischen Milchschaf, das sich durch hohe Fruchtbarkeit und Frohwüchsigkeit auszeichnet. 2016 entschied man sich bundesweit dafür, die Zuchtbücher des ursprünglichen und des "modernen“ Leineschafs zusammenzulegen.
Die ursprüngliche Heimat des Leineschafs ist Südniedersachsen längs der Leine und das Eichsfeld. Die Population konnte sich dank effektiver Fördermaßnahmen stabilisieren.
Besonderheiten: Das Leineschaf hat eine besondere Eignung für die Pferchhaltung.
Das Merinofleischschaf entstand im 19. Jahrhundert in Süd- und Mittel- deutschland durch die Veredelung bodenständiger Landschafrassen, vor allem des Niederrheinischen Marschschafes, mit Merinos aus Spanien und Südfrankreich. In der DDR wurde das Merinofleischschaf mit Betonung der Wolle gezüchtet, während in den alten Bundesländern die Verbesserung der Mastleistung und der Schlachtkörperqualität vorrangig war. Nach der Wiedervereinigung führte u. a. der Verfall der Wollpreise zu einem Rückgang des Bestandes.
Besonderheiten: Das Merinofleischschaf eignet sich für Hüte-, Koppel- und Stallhaltung.
Merinoschafe stammen ursprünglich aus Spanien. Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die ersten Merinos als Veredlerrassen nach Deutschland eingeführt. Die Merinolandschafe gehen aus Kreuzungen der spanischen Feinwollschafe mit den ursprünglichen süddeutschen Landschafrassen hervor. Sie zeichnen sich durch ihre problemlose Haltung und vielseitige Nutzung aus.
Schon bei der letzten Gefährdungsbeurteilung hätte das Merinolandschaf in die Kategorie „Beobachtungspopulation“ hochgestuft werden müssen. Da die Schwelle aber nur knapp unterschritten und die Population als stabil angesehen wurde, blieb die Rasse vorerst in „Nicht gefährdet“. Aufgrund der weiterhin sinkenden Zuchttierbestände wurde die Rasse nun in die „Beobachtungspopulation“ hochgestuft und gilt somit als gefährdet.
Besonderheiten: Die frohwüchsigen Schafe sind bestens zur Landschaftspfege bei Hüte- und Koppelhaltung geeignet.
Der Ursprung dieser Milchschafrasse liegt in Ostfriesland. Dort wurden um 1850 die zwei beheimateten Schläge des Marschschafes, das Groninger- und das Friesenschaf, zu einem einheitlichen Typ zusammengefasst.
Das Ostfriesische Milchschaf ist ein sehr anpassungsfähiges Schaf mit vielseitigen Nutzungseigenschaften. Es ist die bedeutendste Milchschafrasse in Deutschland. Zahlreiche Zuchttiere werden in das europäische Ausland und nach Israel exportiert. Dort wird es entweder in Reinzucht gehalten oder an einheimische Rassen zur Verbesserung von Fruchtbarkeit und Milchleistung angepaart.
Besonderheiten: Bei entsprechender Fütterung sind Ostfriesische Milchschafe sehr leistungsbereit.
Neben der Genügsamkeit und der Widerstandsfähigkeit machte vor allem die Wolle diese Rasse bekannt und beliebt. Sie ließ sich mit häuslichen Mitteln gut verarbeiten und gefiel wegen der ungewöhnlichen Farbe und ihrer Haltbarkeit.
Die Lämmer werden mit schwarzem, karakulähnlichem Fell geboren. Das Mischwollvlies besteht zu 30% aus verschiedenen Haartypen. Trotz vieler Kreuzungsversuche mit Fleischschafen konnte das Rauhwollige Pommersche Landschaf als Fleischerzeuger lange Zeit keinen Einfluss gewinnen. Durch die Einkreuzungen und durch die Konkurrenz von anderen Schafrassen ging der Bestand an reinrassigen Tieren zurück.
Das Rhönschaf wurde erstmals in 1844 erwähnt und ist damit eine der ältesten Schafrassen Deutschlands. Es ist eine typische Landschafrasse der Mittelgebirgslagen, die ihren Ursprung in der Rhön, im Grenzgebiet von Bayern, Hessen und Thüringen hat.
Ab Ende des 19. Jahrhunderts ging der Bestand des Rhönschafes jedoch stark zurück. 1960 waren nur noch etwa 300 Tiere in Herdbüchern eingetragen. In der DDR wurde das Rhönschaf durch ein zentrales Zuchtprogramm systematisch zurückgedrängt. Man erkannte später jedoch den Wert der Schafrasse und gründete eine Zuchtgemeinschaft. Danach setzte ein Aufwärtstrend ein.
In der jüngeren Vergangenheit wurde das Rhönschaf im Zuge des Regionalmarketings in der Rhön zu einem Sympathieträger der Region.
Besonderheiten: Das Rhönschaf ist gut für die Landschaftspfege, besonders in rauen Mittelge- birgslagen, geeignet.
Das Schwarzköpfge Fleischschaf geht im Wesentlichen auf englische Fleischschafrassen (Hampshire, Oxford, Suffolk) zurück, die ab 1860 nach Deutschland eingeführt wurden. Es zählt neben dem Merinolandschaf zu den verbreitetsten Schafrassen in Deutschland.
Aufgrund sinkender Zuchttierpopulationszahlen wird die Rasse aber nun schon zum zweiten Mal in Folge als gefährdet eingestuft.
Einige Bundesländer haben das Schwarzköpfge Fleischschaf daraufin auch mit in die Förderung aufgenommen.
Besonderheiten: Das Schwarzköpfge Fleischschaf eignet sich zur Hüte- und Koppelhaltung mit
mittleren bis hohen Erträgen.
Die Skudde ist die kleinste deutsche Schafrasse. Sie ist anspruchslos, robust und widerstandsfähig. Sie zählt zur Gruppe der kurzschwänzigen, nordischen Heideschafe. Ihren Ursprung hat diese seit langem bekannte bodenständige Landrasse in Ostpreußen und im Baltikum, weshalb sie auch "Heidschnucke der Masuren“ genannt wird.
Das Mischwollvlies besteht zu 30% aus verschiedenen Haartypen. Heute wird die Skudde gerne in der Landschaftspflege eingesetzt.
Besonderheiten: Skudden eignen sich besonders zur Landschaftspfege auf mageren Standorten.
Das Waldschaf stammt vom Zaupelschaf ab. Restbestände blieben in den unwirtlichen Gebieten des Bayerischen Waldes und des Böhmerwaldes bis zum österreichischen Mühl- und Waldviertel erhalten. In seiner jahrhundertelangen Entwicklung hat sich das Waldschaf den rauen Mittelgebirgslagen angepasst und hier seinen Lebensraum gefunden.
Besonderheiten: Durch ihre sehr kräftige Konstitution bewährt sich die Rasse auch auf nassen Standorten.
Die Weiße Hornlose Heidschnucke, auch "Moorschnucke“ genannt, stammt aus den Moorgebieten Niedersachsens, wo sie seit Jahrhunderten gezüchtet wird und vermutlich durch Einkreuzung von hornlosen Landschafen entstand. Sie gilt als anspruchslos, widerstandsfähig und leichtlammig und ist daher besonders zur Landschaftspflege und zum Einsatz in Feuchtgebieten und Mooren geeignet.
Besonderheit: Ihr Fundament und feste Klauen führen zu einer guten Marschfähigkeit, weshalb sie sich hervorragend als Landschaftspfleger eignen.
Das Weiße Bergschaf wurde aus den Bergschafrassen der Alpenländer gezüchtet. In Bayern hat es seinen züchterischen Ursprung im Werdenfelser Land, wo es zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus der Einkreuzung von Bergamaskern in das bodenständige Steinschaf entstand. Aufgrund enger Verwandtschaft ordnet der Fachbeirat Tiergenetische Ressourcen das Gescheckte Bergschaf dem Weißen Bergschaf zu. Die Gefährdungsbeurteilung erfolgt auf Basis der summierten Bestandszahlen.
Der Bestand des Weißen Bergschafes hat sich erfreulicherweise auch dank der Haltungsprämien stabilisiert.
Besonderheiten: Das Weiße und das Gescheckte Bergschaf sind an die Haltung in rauen Hochgebirgslagen angepasst.
Das an raues Küstenklima gewöhnte Schaf geht auf ein bodenständiges Marschschaf der Nordseeküste des 19. Jahrhunderts zurück, in das verschiedene englische Fleischschafrassen, später auch Texelschafe, eingekreuzt wurden. Die Rasse gilt als widerstandsfähig, winterfest und robust bei Sturm und Regen.
Besonderheit: Das Weißköpfige Fleischschaf eignet sich zur Koppel- und Hütehaltung auf ertragreichen Standorten, auch bei feuchtem, maritimen Klima.
Letzte Aktualisierung 10.10.2025