Erhaltungspopulation beim Schaf Erhaltungspopulation beim Schaf

Braunes Bergschaf

Das Braune Bergschaf wurde aus Bergschafrassen der Alpenländer gezüchtet. Es hat seine Heimat in Bayern, Tirol, Südtirol und der Schweiz. In Bayern wurde es einst zur Herstellung des begehrten Jagdlodens gehalten. Wie die anderen Bergschafrassen auch, wird es für raue Hochgebirgsbedingungen gezüchtet.

Aufgrund der sinkenden Zuchttierpopulation musste das Braune Bergschaf in der aktuellen Einstufung leider von der „Beobachtungspopulation“ in die „Erhaltungspopulation“ hochgestuft werden.

Besonderheiten: Das robuste Braune Bergschaf ist gut an raue Hochgebirgsbedingungen angepasst.

  • Bestand (2023): 44 Böcke/ 1.017 Mutterschafe
  • Typ: Bergschaf
  • Verbreitung: Schwerpunkt Süddeutschland
  • Größe (m): 80 – 85 cm
  • Gewicht (m): 85 – 110 kg
  • Größe (w): 72 – 80 cm
  • Gewicht (w): 70 – 80 kg
  • Farbe: braun
  • Ohrform: hängend
  • Schwanz: kurz
  • behornt: nein
  • Brunst: asaisonal
  • Ablammergebnis: 180 – 200 %
  • Vliesgewicht (w): 4 – 6 kg
  • Wollfeinheit: 31 – 35 mµ
  • tägliche Zunahme: 250 – 300 g
  • Förderung: Bayern, Nordrhein-Westfalen

Brillenschaf

Das Brillenschaf entstand in Kärnten und Slowenien durch Einkreuzung von Paduaner und Bergamaskerschafen in das bodenständige Steinschaf. Im südöstlichen Oberbayern gibt es die Brillenschafe seit über 100 Jahren. Durch die Vereinheitlichung der Zuchtziele aller Bergschafrassen zu einem einzigen Zuchtziel-Standard wurde das Brillenschaf ab den 1930er Jahren systematisch verdrängt. In Österreich löste sich der Bestand nahezu vollkommen auf.

Besonderheiten: Das Brillenschaf ist für den Einsatz in niederschlagsreichen Gebieten geeignet.

  • Bestand (2023): 42 Böcke/ 688 Mutterschafe
  • Typ: Bergschaf
  • Verbreitung: Schwerpunkt Süddeutschland
  • Größe (m): 75 – 80 cm
  • Gewicht (m): 80 – 100 kg
  • Größe (w): 72 – 76 cm
  • Gewicht (w): 65 – 75 kg
  • Farbe: weiß mit typischer, schwarzer Kopfzeichnung um Augen und Ohren
  • Ohrform: hängend
  • Schwanz: kurz
  • behornt: nein
  • Brunst: asaisonal
  • Ablammergebnis: 150 – 180 %
  • Vliesgewicht (w): 3 – 5 kg
  • Wollfeinheit: 29 – 33 mµ
  • tägliche Zunahme: 230 – 280 g
  • Förderung: Bayern, Nordrhein-Westfalen

Merinolangwollschaf

Die seit 1971 gezüchtete und damit noch relativ junge Rasse ist das Ergebnis einer Kombinationskreuzung aus Merinolandschaf (Mutter) und Nordkaukasischem Fleischschaf, welches den Wollertrag und den Wollbesatz an Bauch und Flanken verbesserte. Einkreuzungen von Lincoln bzw. Corriedale wirkten sich vorteilhaft auf die Rahmigkeit der Tiere, die Ausprägung der Fleischform und die Stapellänge aus.

Der deutlichste Unterschied zu den anderen Merinos ist die längere Wolle. Die hohe Dichte der Wolle kommt den Schafen in niederschlagsreichen Regionen besonders zu Gute.

Heute wird ein mittelgroßes bis rahmiges weißes Schaf gezüchtet, welches hochwertige Schlachtkörper und kammfähige Halbf-
einwolle produziert sowie für die in Koppel- und Hütehaltung geeignet ist. Das Merinolangwollschaf musste bei der aktuellen Einstufung aufgrund der sinkenden Zuchttierbestände leider von der „Beobachtungspopulation“ in die „Erhaltungspopulation“ hochgestuft werden.

Besonderheiten: Durch ihre dichte Wolle sind Merinolangwollschafe auch für niederschlagsreiche Regionen geeignet.

  • Bestand (2023): 35 Böcke/ 3.187 Mutterschafe
  • Typ: Merino
  • Verbreitung: Schwerpunkt Ostdeutschland
  • Größe (m): 80 – 90 cm
  • Gewicht (m): 130 – 140 kg
  • Größe (w): 70 – 80 cm
  • Gewicht (w): 80 – 90 kg
  • Farbe: weiß
  • Ohrform: hängend
  • Schwanz: lang
  • behornt: nein
  • Brunst: asaisonal
  • Ablammergebnis: 150 – 200 %
  • Vliesgewicht (w): 6 – 7 kg
  • Wollfeinheit: 28 – 32 mµ
  • tägliche Zunahme: 380 – 450 g
  • Förderung: Nordrhein-Westfalen, Thüringen

Schwarzes Bergschaf

Das Schwarze Bergschaf geht wie alle anderen Bergschafrassen auch, auf das in Bayern und Tirol beheimatete Steinschaf zurück, in das zu Beginn  des 20. Jahrhunderts Bergamaskerschafe eingekreuzt wurden. Es wird speziell für die Haltung in rauen Hochgebirgslagen gezüchtet. Nicht zuletzt aufgrund der lange ausgebliebenen Förderung ist das Schwarze Bergschaf derzeit die bedrohteste einheimische Schafrasse.

Entgegen vorheriger Überlegungen wird das Schwarze Bergschaf auch in der Gefährdungsbeurteilung durch den Fachbeirat Tiergenetische Ressourcen weiterhin als eigene Rasse und nicht als Teilpopulation des Braunen Bergschafes angesehen.

Besonderheiten: Das Schwarze Bergschaf eignet sich für die Beweidung von rauen Hochgebietslagen.

  • Bestand (2023): 21 Böcke/ 244 Mutterschafe
  • Typ: Bergschaf
  • Verbreitung: Schwerpunkt Süddeutschland
  • Größe (m): 80 – 85 cm
  • Gewicht (m): 85 – 110 kg
  • Größe (w): 72 – 80 cm
  • Gewicht (w): 70 – 80 kg
  • Farbe: schwarz
  • Ohrform: hängend
  • Schwanz: kurz
  • behornt: nein
  • Brunst: asaisonal
  • Ablammergebnis: 180 – 200 %
  • Vliesgewicht (w): 4 – 6 kg
  • Wollfeinheit: 32 – 36 mµ
  • tägliche Zunahme: 250 – 300 g
  • Förderung: Bayern, Nordrhein-Westfalen

Weiße Gehörnte Heidschnucke

Heidschnucken sind durch viele Jahrhunderte währende Zucht an die Lebensumstände in den Moorgebieten angepasst. Sie sind besonders genügsam und für den Erhalt der Moorheiden unbedingt notwendig. Nur sie fressen selektiv Bentgras und Heiden und erhalten so den typischen Landschaftseindruck.

Auch die Weiße Gehörnte Heidschnucke musste aufgrund der sinkenden Zuchttierpopulation in der aktuellen Einstufung leider von der „Beobachtungspopulation“ in die „Erhaltungspopulation“ hochgestuft werden. 

Heidschnucken haben eine gute Marschfähigkeit und eignen sich hervorragend zur Landschaftspflege.

  • Bestand (2023): 51 Böcke/ 976 Mutterschafe
  • Typ: Landschaf
  • Verbreitung: Schwerpunkt Nord- und Westdeutschland
  • Größe (m): 65 – 70 cm
  • Gewicht (m): 70 – 80 kg
  • Größe (w): 60 – 65 cm
  • Gewicht (w): 40 – 50 kg
  • Farbe: weiß
  • Ohrform: abstehend
  • Schwanz: kurz, behaart
  • behornt: schneckenförmige Hörner
  • Brunst: saisonal
  • Ablammergebnis: 100 – 120 %
  • Vliesgewicht (w): 1,7 – 2,5 kg
  • Wollfeinheit: 38 – 40 mµ
  • tägliche Zunahme: 180 – 230 g
  • Förderung: Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein

Letzte Aktualisierung 09.10.2025

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