Die Sojabohnen sind das Kraftpaket der Körnerleguminosen. Neben einer hohen Menge an Eiweiß und Aminosäuren enthalten sie auch viel Öl. Ab 2024 ist nur noch das Verfüttern von nachhaltig und entwaldungsfrei erzeugten Sojabohnen im deutschen QS-System erlaubt.
Die Gehalte an Eiweiß können in Sojabohnen 40 Prozent erreichen und überschreiten. Allerdings enthalten sie mit den Trypsininhibitoren auch unerwünschte Inhaltsstoffe. Dies sind spezifische Eiweiße, die das Verdauungsenzym Trypsin bei seiner Arbeit hindern und damit die Eiweißverdaulichkeit empfindlich reduzieren. Deshalb sollten diese Protein-Inhibitoren vor der Verfütterung durch eine entsprechende Aufbereitung um mindestens 90 Prozent beseitigt werden. Da Trypsininhibitoren wärmeempfindlich sind, geschieht dies durch Erwärmen der Sojabohnen. Das Verfahren hierzu nennt man "Toasten". Für die Fütterung an Schweine und Geflügel wird das Öl abgepresst. Es sind vor der Verfütterung also fast immer zwei Aufbereitungsschritte notwendig.
Weitere antinutritive Inhaltsstoffe sind Saponine und Lectine. Es stehen verschiedene thermische, hydrothermische und druckthermische Behandlungsmethoden mit unterschiedlichen Temperaturen und Einwirkzeiten zur Auswahl. Eine zu heiße oder zu lange Behandlung führt zu einer Schädigung des Proteins.
Soja wird üblicherweise als Sojaextraktionsschrot und Sojakuchen verfüttert. Sojakuchen hat je nach Presse immer einen gewissen Gehalt an Restöl und damit auch einen geringfügig niedrigeren Gehalt an Eiweiß und Aminosäuren. Die regionale Verfügbarkeit einer Toastungsanlage und die entstehenden Kosten sind vor dem Anbau unbedingt zu überprüfen.