Ackerbohnen und Erbsen enthalten viel Stärke. Beim Rohproteingehalt liegt die Ackerbohne knapp vor den Erbsen. Beide Leguminosen sind reich an der Aminosäure Lysin und werden deshalb gerne zur Schweinefütterung eingesetzt, sie sind aber relativ arm an Methionin und Cystin.
Der begrenzende Faktor für den Einsatz von Ackerbohnen und Erbsen in Rationen für Schweine ist der niedrige Gehalt an Methionin, so dass eine Kombination mit einem methioninreicheren Futtermittel (z.B. mit Rapsprodukten) ideal ist bzw. die Zugabe von synthetischem Methionin. Die Verdaulichkeit der Aminosäuren ist gut. Die Mineralstoffgehalte ähneln dem Getreide. Die Ackerbohnen sind reich an Phosphor, aber arm an Calcium und Natrium. Der Phosphor ist zum Teil an Phytin gebunden, was die Aufnahme ohne Zusatz des Enzymes Phytase verringert.
Die wichtigsten antinutritiven Inhaltsstoffe von Ackerbohne und Erbse sind je nach Sorte Vicin/Convicin und Tannine. Tanninhaltige Sorten sind leicht an der bunten Blüte sowie an einer dunkleren Färbung zu erkennen.
Die Tannine reduzieren durch ihren etwas bitteren Geschmack die Futteraufnahme, außerdem vermindern sie die Rohproteinverdaulichkeit und Bindung von Enzymen – das aber nur bei hohen Einsatzmengen. Genauso verhält es sich mit den Lectinen, Proteaseinhibitoren und Oligosacchariden. Tannine können durch Einweichen teilweise gelöst werden, Hitze macht ihnen nichts aus. Diese kann die Oligosaccharide reduzieren, doch Vorsicht, denn Hitze kann auch die wichtigen Aminosäuren zerstören. Da die Tannine hauptsächlich in der Schale sitzen, vermindert das Schälen den Gehalt deutlich.