Eine zu hohe Besatzdichte erzeugt Stress, da der Zugang zu Ressourcen wie Wasser und Futter erschwert und uneingeschränktes Ruhen aller Tiere gleichzeitig beeinträchtigt ist.
Die Buchten sollten klar strukturiert und der Zugang zu Tränken und Futterplätzen aus vielen Richtungen möglich sein, aber niemals über den Liegebereich führen. Dieser muss dem ungestörten Ruhen vorbehalten sein, trocken, frei von Zugluft sein und nicht neben Beschäftigungsspielzeug liegen. Der Kotbereich sollte Sichtkontakt zu Nachbarbuchten bieten. Die Einrichtung von Kleinklimabereichen wie beheizte Bodenplatten oder Abdeckungen erweitert die Wahlmöglichkeit der Tiere. Am Liegeverhalten lässt sich zudem das Wohlbefinden der Tiere ablesen.
Schweine wollen wühlen
Das Erkundungs- und Wühlverhalten steht im Zusammenhang mit dem Futtersuchverhalten von Schweinen und ist ein Grundbedürfnis. Besteht ein Mangel an Möglichkeiten, kann es zur Ausübung dieses Verhalten an den Artgenossen kommen. Schweine stoßen biespielsweise ihre Artgenossen in die Flanken oder beissen gar in Schwänze und Ohren.
Einstreu und rohfaserhaltiges aber auch nährstoffhaltiges Beschäftigungsfutter können hier helfen. Die tägliche Gabe von Stroh- und Luzernehäcksel oder -pellets sowie Mais- und Grassilage für Mastschweine und Sauen mindern die Langeweile. Schon zum Absetzen und zu Beginn der Aufzucht können Tierhaltende Ferkeln Wühlerde oder Urgesteinsmehl anbieten. Die Beschäftigung damit vermindert außerdem den Absetzstress.
In der Schweinehaltung ist kau- und manipulierbares Beschäftigungsmaterial und -spielzeug vorgeschrieben. sein. Ideal ist es, wenn mehrere Tiere gleichzeitig das Spielzeug, seien es Ketten, Seile, Gegenstände aus Naturkautschuk, Kunststoff oder Holzund Jutesäcke nutzen können. Regelmäßiger Austausch erhält das Spielzeug attraktiv. Ruhe-, Spiel-, Erkundungs- und Fressverhalten sollten alle Tiere gleichzeitig ausüben können und hier in den jeweiligen Funktionsbereichen ausreichend Platz und Ressourcen für synchrones Gruppenverhalten zur Verfügung stehen.
Genügend Fress- und Tränkeplätze vorhalten
Ein zu gering dimensioniertes Tier-Fressplatz- und Tier-Tränke-Verhältnis und erschwerter Zugang kann ebenfalls Stress auslösen. Beim Warten kann es leicht zu zu Rangeleien und Schwanzbeißen kommen. Zusätzliche Tränken in altersgerechten, unterschiedlichen Höhen und Fressplätze dürfen die Funktionsbereiche jedoch nicht auflösen.
Die Tränken müssen funktionsfähig sein und ausreichend Durchfluss aufweisen oder offenen Tränken zur Verfügung stehen. Das Wasser muss ad libitum und in hoher Qualität angeboten werden. Außerdem benötigen die Tiere ausreichend Salz.