Um ihre Körperwärme genügend ableiten zu können, benötigen Schweine vor allem kühle Liegeflächen. In der Natur nutzen sie hierzu alle Möglichkeiten einer Suhle; im Stall suchen die Tiere nach kühlenden Untergründen, auf die sie sich legen können, zum Beispiel Gussroste oder Beton. Deshalb sollten auch in Abteilen, die mit Stroh eingestreut werden, immer einige Bereiche ausgespart bleiben und den Schweinen der Kontakt zu kühlem Boden ermöglicht werden.
6. Platz im Stall schaffen
Um den Schweinen mehr Raum zum Abkühlen zu geben und die Luftzirkulation in den Abteilen zu verbessern, sollten die Belegdichten im Stall möglichst gering gehalten werden.
7. Schattenplätze in der Freilandhaltung
Werden Schweine im Freiland gehalten, benötigen sie zum Schutz vor Hitze ausreichend Schattenplätze. Diese Funktion übernehmen beispielsweise Bäume und Hecken oder auch Unterstände. Sie sollten aus Aluminium oder Stahl bestehen, damit sie das Sonnenlicht möglichst gut reflektieren. Bewährt haben sich ein weißer Anstrich und das Abdecken mit Ästen oder reflektierender Folie.
8. Wasserversorgung – ausreichend frisches Wasser
Um bei Hitze die innere Temperatur halten zu können, erhöhen Schweine ihre Wasseraufnahme. Deshalb spielt der ständige uneingeschränkte Zugang zu frischem Wasser eine entscheidende Rolle:
- Ausreichend Trinkwasser anbieten; der tägliche Wasserbedarf eines Schweines liegt bei circa 10 Prozent seines Körpergewichtes.
- Auf optimale Wasserqualität achten, nur frisches und sauberes Trinkwasser reichen.
- Kühles Wasser geben. Die Temperatur des Trinkwassers sollte wenigstens einige Grad unter der Umgebungstemperatur liegen. Die optimale Temperatur des Tränkwassers beträgt 10 bis 15 Grad Celsius.
- Durchflussrate der Tränken kontrollieren und gegebenenfalls optimieren. Mastschweine in der Vormast benötigen eine Durchflussrate von 0,8 bis 1,0 Litern pro Minute, Mastschweine in der Endmast 1,0 bis 1,2 Liter pro Minute. Für Absetzferkel wird die Durchflussrate mit 0,6 bis 0,8 Litern pro Minute angegeben. Dabei soll der Wasserdruck maximal 2,5 bar betragen.
- Zusätzliches Wasser zur Verfügung stellen, zum Beispiel mit einem Schlauch in den Trog geben.
- Die Wasseraufnahme mit einer Wasseruhr regelmäßig überwachen.
- Auf ein optimales Tier-Tränke-Verhältnis achten: In der Mast sollten sich maximal sieben Schweine eine Tränke teilen.
- Bei Flüssigfütterung das Wasser-Futter-Verhältnis ausweiten und den Trockensubstanzgehalt um ein bis zwei Prozent senken.