Im ersten Wahlversuch stand die Struktur des Beschäftigungsmaterials im Fokus der Wissenschaftler. Sie ließen die Tiere zwischen Häckselstroh, gehäckseltem Heu, pulverförmiger Lignocellulose, Strohpellets und Luzernepellets wählen. Die Varianten mit den Pellets wurden von den Schweinen klar bevorzugt; insbesondere die Luzernepellets stießen auf großes Interesse. Die Forscher schlussfolgern daraus, dass sich Pellets besonders gut für die Beschäftigung von Schweinen eignen. Sie regen die Tiere zum Erkunden und auch zur Nahrungssuche an, weil sie gut manipuliert, zerkleinert und schließlich auch gefressen werden können. Größere Pellets schneiden – ersten Erhebungen zufolge – noch besser ab als kleinere Pellets. Die Wissenschaftler empfehlen deshalb, bei der Auswahl organischen Beschäftigungsmaterials auf dessen Struktur, Größe und Geschmack zu achten.
Mais ist beliebt
Im zweiten Versuch wollten die Forscher wissen, wie mit welchen Nährstoffzusätzen die Attraktivität des organischen Beschäftigungsmaterials gesteigert werden kann. Dazu boten sie den Schweinen verschiedene Futterstoffe zur Auswahl an, die sie gehäckseltem Stroh zusetzten – Maiskörner, Rosinen, geriebene Karotten, Quetschhafer und Weizenkörner. Am besten schnitten die Maiskörner ab. Sie wurden von den Tieren wesentlich länger untersucht als Karotten und Quetschhafer. Die Weizenkörner waren für die Schweine am wenigsten interessant. Insgesamt jedoch nahm die Attraktivität des Beschäftigungsmaterials zu, wenn ihm Futterstoffe zugesetzt wurden. Das bedeutet, dass kostengünstiges organisches Beschäftigungsmaterial – wie zum Beispiel Stroh aus Eigenproduktion – deutlich attraktiver wird, wenn es fressbare Zusätze enthält.
Abwechslung bieten
Damit Beschäftigungsmaterial für die Tiere lange interessant bleibt, wird ein häufiger Wechsel der Beimischungen empfohlen. Neue Beschäftigungsmaterialien sind für Schweine interessanter und werden stärker erkundet als Materialien, an die sich die Tiere bereits gewöhnt haben. Abwechslung ist also geboten, damit der Anreiz zur Erkundung aufrecht erhalten bleibt. Wie oft das Material gewechselt werden sollte, wollen die Wissenschaftler in weiteren Studien erforschen.