Er mästet auf insgesamt 1.000 Plätzen in drei Ställen Schweine. Zwei der Ställe sind recht klein, so dass er dort zwar die Anforderungen nach 20 Prozent mehr Platz und Großgruppe mit Sortierschleuse umsetzen konnte, aber eine energetische Sanierung lohnte sich nicht. Der große Stall allerdings mit 2 mal 250 Plätzen bot sich für den Einbau eines Luft-Luft-Wärmetauschers an, zumal dort sowieso eine neue Lüftung nötig war. In der dreimonatigen Bauzeit im Winter 2017/18 erfuhr der Stall eine komplette Sanierung. Im Bereich Lüftung wurden aus ehemals 10 Ablüftern 3 neue Abluftkamine, die per Unterflurabsaugung die Luft durch den Wärmetauscher leiten.
Ein Wärmetauscher wärmt nun die zuströmende Luft mit der abgesaugten Abluft an und nutzt so die Abwärme optimal aus. Das hat den Vorteil, dass zum einen Energie gespart wird und zum anderen, dass die Schweine schon angewärmte Zuluft erhalten. "Die Energieeinsparung ist erheblich: früher heizte ich wie gesagt während der gesamten Mastdauer, jetzt ist das nur noch die ersten fünf Tage nach Einstallung der Ferkel nötig. Zu Mastbeginn brauche ich für die noch kleinen Ferkel etwa 28 Grad Celsius, das Aufheizen der Luft schafft der Wärmetauscher nicht. Aber ist die Temperatur erst einmal erreicht, reicht die angewärmte Zuluft aus", erklärt Holger Prüser.
Gute Planung nötig
Über eine Förderung der BLE zur Energieeffizient erhielt der Landwirt rund 17.000 Euro. Der Wärmetauscher kostete plus Einbau etwa 56.000 Euro. "Das ist viel Geld, aber durch die Stromeinsparung, weniger Temperaturschwankungen und gesünderen Tiere rechnet es sich in einigen Jahren. Außerdem hätte es auch günstiger werden können, wenn nicht viele Kleinigkeiten den Bau verteuert hätten. Zum Beispiel stellten die Handwerker erst nach Abriss der alten Lüfter fest, dass die neuen Abluftkamine nicht durch die Dachsparren passten. Es war Winter, die Schweine waren im Stall, da musste dann sofort ein Zimmermann kommen und eine Lösung finden, das kostet dann einfach noch mal extra", erinnert sich Holger Prüser. Und hätte seiner Meinung nach nicht sein müssen: "Die übliche Praxis ist, dass die Auftragsschreiber nicht diejenigen sind, die dann die Baumaßnahmen umsetzen. Planungsfehler stellen sich dann erst bei Baubeginn heraus, was sehr ärgerlich ist. Besser wäre, dass die Auftragsschreiber der Firmen zwei Wochen vor Baubeginn einfach mal auf der Baustelle nachsehen, ob alles so umgesetzt werden kann wie geplant", wünscht sich der Landwirt für die Zukunft.