Neben der Heizung ist die Lüftung in Schweineställen sehr energieintensiv. Generell ist auf Fehlströme der Lüftung zu achten. Sie können durch Ausnebeln sichtbar gemacht werden. Besonderes Augenmerk ist auf Abteil- und Notausgangstüren zu legen, sie schließen oft nicht richtig.
- Lüftungseinstellung kontrollieren: Sind die Solltemperatur und die Mindestluftrate falsch eingestellt, zum Beispiel nicht an die Jahreszeit und an die Belegungsdichte angepasst, führt dies zu erhöhtem Stromverbrauch. Deshalb ist beim Wechsel der Jahreszeiten immer auch die Einstellung der Lüftung anzupassen. Der Thermostatfühler sollte daher regelmäßig gereinigt und kalibriert werden. Eine schlecht auf die Heizung abgestimmte Lüftungsanlage zieht unter Umständen die teuer erwärmte Luft sofort wieder aus dem Stall hinaus. 80 bis 85 Prozent der Gesamtwärmeverluste werden durch die Stalllüftung verursacht, hat das bayerische Projekt ergeben. Mit dem Einsatz von Luft-Luft-Wärmetauschern, die die Wärme aus der Abluft für das Erwärmen der Zuluft nutzen, ist eine Verringerung dieser Verluste möglich.
- Lüftung reinigen: Auch eine verschmutzte Lüftungsanlage verbraucht zu viel Strom. Querschnitte können sich durch Schmutz verengen oder Lüftungsstellklappen nicht mehr richtig schließen. Deshalb lohnt es sich, die Lüftungsanlage regelmäßig zu reinigen und dabei auch die Ventilatoren bzw. die Schutzgitter nicht zu vergessen.
- Drehzahlregelung beachten: Mit einer Frequenzsteuerung, die präzise die Drehzahl der Lüftungsventilation regelt, lässt sich Energie sparen. Denn die elektrische Leistungsaufnahme des Ventilators wird mit einem Frequenzumrichter an den aktuellen Frischluftbedarf angepasst. Im mittleren Drehzahlbereich reduziert sich die Energiemenge um bis zu 70 Prozent. Das Umrüsten der bestehenden Stallventilatoren mit Frequenzumrichtern ist möglich, beim Neubau oder Austausch kann die Wahl auf stromsparende EC-Ventilatoren fallen. Bei ihnen ist der Frequenzwandler schon fest eingebaut. Je höher der Strompreis, desto eher amortisiert sich die Investition, im Normalfall sind es drei bis fünf Jahre.
Sparen durch Dämmung
Durch das Dämmen der Bauteile eines Stalles wird verhindert, dass Wärme unkontrolliert über die Oberflächen entweicht. Dafür sollte die Wärmeleitfähigkeit der einzelnen Materialien bekannt sein, um prüfen zu können, welches Bauteil zu dämmen ist. Eine Wärmebildkamera kann helfen, Schwachstellen zu finden.
Fugen, Ritzen und Spalten, an denen Kaltluft eintritt, können mit Dämmschaum abgedichtet werden. Die Buchten in den Abteilen können im Liegebereich der Schweine abgedeckt werden. So haben die Tiere ein etwas wärmeres Mikroklima dort, wo sie ruhen. Im Gegenzug vertragen sie kühlere Raumluft außerhalb des Liegebereiches, so dass die Stalltemperatur insgesamt etwas abgesenkt werden kann.
Auch der Boden im Liegebereich kann gedämmt werden, um den Wärmeverlust über die Bodenplatte zu reduzieren. Dies bietet sich speziell im Ferkelaufzuchtbereich an, wo die kleineren Tiere generell wärmere Temperaturen benötigen. Warmwasserzuleitungen sollten isoliert sein, ansonsten geht viel Wärme verloren.