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Das Angler Rind entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Angeln, einer Landschaft zwischen Schlei und Flensburger Förde. Seit 1939 wurde in diese Rasse das Rote Dänische Milchrind eingekreuzt, später auch Schwedisches Rotvieh und Red Holstein. Hierdurch entstand der moderne Typ des Angler Rindes, der sich vom ursprünglichen Rotvieh Alter Angler Zuchtrichtung durch eine verbesserte Milchleistung unterscheidet.
Im Jahr 1930 gab es noch rund 400.000 Glan-Donnersberger Rinder. Sie galten als anspruchslose, futterdankbare und gesunde Wirtschaftsrinder und wurden als Dreinutzungsrind Milch, Fleisch und Arbeit eingesetzt. Wie bei vielen anderen Rassen auch, führte das Streben nach höherer Milchleistung in den 1950er Jahren zu einer intensiven Verdrängungskreuzung, wodurch die Zucht des Glanrindes zum Erliegen kam.
Das Glanrind wird heute gerne in der Landschaftspflege eingesetzt, da die Tiere auch Hänge und Steillagen abweiden und durch den Verbiss von Dornen und Sträuchern einer Verbuschung der Kulturlandschaft entgegenwirken.
Typ: Fleischrind
Die kleinste Rinderrasse Deutschlands stammt aus dem Südschwarzwald, wo sie auch heute noch vorkommt. Sie hat sich ebenso wie das Vorderwälder Rind den dortigen Verhältnissen hervorragend angepasst.
Auch heute noch zeigen die Hinterwälder im landwirtschaftlich schwierigen Südschwarzwald ihre Stärke: die Beweidung von Hanglagen, ohne Trittschäden zu verursachen - sogar in Regenperioden. Gleichzeitig sinken Futterkosten und der Aufwand bei der Weidepflege, da die Rasse auch holzartige Pflanzenteile verwertet.
Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Murnau-Werdenfelser als Arbeitstiere, Milch- und Fleischlieferanten sehr beliebt und verbreitet. Für Feld-, Wald- und Transportarbeiten wurden hervorragend einsetzbare Zugochsen gezüchtet. Insbesondere die fortschreitende Technisierung in der Landwirtschaft führte zur starken Reduzierung der Zuchtbestände. Der zunehmende Einsatz von Traktoren und anderen Maschinen machte die Verwendung der Tiere für Feld-, Wald- und Transportarbeiten weitgehend überflüssig.
Als schließlich ab Mitte des 20. Jahrhunderts die Spezialisierung der Landwirtschaft auf Fleisch- oder Milchproduktion erfolgte, tat die im Vergleich mit den Hochleistungsrassen zu geringe Milch- und Fleischleistung der Murnau-Werdenfelser ein Übriges für den zahlenmäßigen Rückgang der Rasse. Das Murnau-Werdenfelser Rind wird heute gerne in der Mutterkuhhaltung und in der Landschaftspflege eingesetzt.
Die Rasse ist österreichisch-bayerischer Herkunft und trägt ihren Namen nach dem österreichischen Pinzgau. Zu seiner Blütezeit war das Pinzgauer das meistverbreitete Rind im gesamten Hoheitsgebiet der Österreich-Ungarischen Monarchie und verbreitete sich auch noch weiter nach Osteuropa.
Der große Einbruch des Tierbestandes geschah im Zuge der Industrialisierung nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Nachfrage nach Zugtieren ging zurück und die Pinzgauer wurden von Rassen mit höherer Milchleistung, teils Fleckvieh, verdrängt.
Ein spezieller Kundenkreis schätzt heute die ausgeprägte Marmorierung des Fleisches. In den letzten Jahren hat deshalb der Bestand des Pinzgauers wieder zugenommen, sodass es 2015 in die niedrigere Gefährdungsstufe "Beobachtungspopulation“ eingeordnet werden konnte und sich dort stabilisiert hat.
Seit den 1990er Jahren wird das Rote Höhenvieh wieder in mehreren Zuchtbüchern geführt. Die Rasse wird heute vorwiegend in der Mutterkuhhaltung und in der Landschaftspflege eingesetzt. Die Tiere sind genügsam und somit auch in kargeren Gebieten einsetzbar. Aufgrund dieser Vorzüge sowie den von sieben Bundesländern angebotenen Haltungsprämien hat sich der Bestand des Roten Höhenviehs seit Ende der 1990er Jahre verfünffacht.
Das Vorderwälder Rind ist eine alte Rinderrasse aus dem Südschwarzwald. Sie hat sich ebenso wie das Hinterwälder Rind den dortigen Verhältnissen hervorragend angepasst. Tiere dieser Rasse gelten als besonders vital und langlebig. Sie zeichnen sich durch klare, gute Fundamente mit guter Winkelung und sehr guten Klauen aus. Daher können sie zur Beweidung von extremen Standorten, wie z. B. steilen Hanglagen, eingesetzt werden.
Letzte Aktualisierung 20.04.2023