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Mitte der 1960er Jahre wurden Bullen der Rasse Brown-Swiss aus den USA in die deutsche Braunviehpopulation eingekreuzt. Der Anteil von Rindern ohne Brown-Swiss-Genanteile nahm zunächst relativ langsam ab. Als nach 1975 keine Prüfbullen der alten Zuchtrichtung mehr zum Einsatz kamen, da sie nicht mehr mit den Kreuzungstieren standhalten konnten, beschleunigte sich der Rückgang.
Das Deutsche Braunvieh alter Zuchtrichtung wird heute auf Doppelnutzung Milch und Fleisch gezüchtet. Besonderer Wert wird abei auf die Langlebigkeit der Tiere gelegt. Da die errechnete Ne die Schwelle zur Einstufung in die „Beobachtungspopulation“ erstmalig und nur sehr knapp überschritten wurde, wird die Rasse weiterhin in der „Erhaltungspopulation“ geführt und die weitere Entwicklung wird beobachtet.
Besonderheiten: Die Rasse ist sowohl für die Doppelnutzung im Milchviehbetrieb als auch für die Mutterkuhhaltung geeignet.
Nachdem sich zu Beginn der 1960er Jahre die Preise für Rindfeisch und Milchprodukte zugunsten der Milch verschoben, wurde der Ruf nach höheren Milchleistungen laut. Um die Leistungssteigerung schneller zu erreichen, wurden die leistungsstärkeren Bullen und Sperma der Rasse Holstein-Friesian aus Nordamerika importiert. Das war der Wendepunkt in der deutschen Schwarzbuntzucht und der Beginn der Verdrängungszucht des Schwarzbunten Niederungsrindes.
Das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind unterscheidet sich durch seine geringere Körpergröße und stärkere Bemuskelung deutlich von der Rasse Holstein Schwarzbunt. Potential für das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind wird in seiner Robustheit und seiner Weideeignung gesehen.
Besonderheiten: Das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind hat ein hohes Grundfutteraufnahmevermögen und ist gut weidefähig.
Das Deutsche Shorthorn ist die älteste deutsche Fleischrinderrasse und kommt ursprünglich aus England. Sie wird nun seit ca. 180 Jahren in Deutschland gezüchtet. Zwischenzeitlich wurde das Deutsche Shorthorn jedoch, wie viele andere Rinderrassen auch, von anderen Genetiken verdrängt.
Das Deutsche Shorthorn steht vorwiegend in kleinen Herden und wird oft von engagierten Liebhabern der Rasse gezüchtet, denen es ausschließlich um die Erhaltung dieser ursprünglichen Rinderrasse geht. Neuerdings finden die Tiere auch Verwendung in der Landschaftspfege.
Besonderheiten: Das Deutsche Shorthorn ist früh schlachtreif und liefert gut marmoriertes Fleisch und hat für eine Fleischrasse eine überdurchschnittliche Milchleistung.
Seit ca. 1970 wurden Red-Holstein Bullen in die in Deutschland vorkommende Rotbunte Population eingekreuzt, wobei die Verdrängungskreuzung nicht so rasch und intensiv vonstattenging wie in der Schwarzbuntzucht. Über längere Zeit wurden keine lebenden Zuchtbullen gemeldet. Vielmehr wurde bei der Besamung vor allem auf eingefrorenes Sperma zurückgegriffen. Mittlerweile werden jedoch wieder Zuchtbullen aufgezogen, die als aktive Zuchttiere eingesetzt werden.
Für die Rasse wird inzwischen auch in mehreren Bundesländern ein eigenständiges Zuchtprogramm durchgeführt. Dies wurde auch vom Fachbeirat Tiergenetische Ressourcen empfohlen.
Besonderheiten: Die Rasse liefert auch bei weniger günstigen Standortbedingungen gute Milch- und Fleischleistungen.
Gelbvieh wurde traditionell in Franken gehalten. Dort fndet ein beschleunigter Strukturwandel statt, welcher zur Aufgabe der Milchviehhaltung von sehr kleinen Betrieben führt.
Heute wird die ehemalige Dreinutzungsrasse – Milch, Fleisch, Zugtier – als Zweinutzungsrasse Milch/Fleisch und in der Variante Fleischrind gezüchtet.
Tierzuchtrechtlich betrachtet gib es separate Zuchtprogramme für die Rassen Deutsches Gelb- vieh und Gelbvieh-Fleisch. Aufgrund der engen genetischen Verwandtschaft werden sie bei der Gefährdungsbeurteilung gemeinsam betrachtet.
Besonderheiten: Das Deutsche Gelbvieh hat eine gute Bemuskelung, besonders an den wertvollen Partien des Körpers.
Das Limpurger Rind ist die älteste, noch existierende Rinderrasse aus Baden-Württemberg.
Das mittelrahmige Limpurger Rind zeichnet sich traditionell durch gute Marschfähigkeit, dunkle Klauen und Genügsamkeit bei vorzüglicher Mastleistung aus. Günstige Muttereigenschaften und gute Milchergiebigkeit sind die Grundlage für beste Aufzuchtergebnisse. Sehr gefragt ist das feinfaserige, exzellente Fleisch. Gezüchtet wird ein widerstandsfähiges, langlebiges und fleischbetontes Zweinutzungsrind. Seit dem Jahr 2013 darf der "Limpurger Weideochse“ das EU-Siegel "geschützte Ursprungsbezeichnung“ (g. U.) führen.
Besonderheiten: Besonderheiten: Limpurger sind sehr weidegeignet, auch bei steilen Hanglagen.
Das ursprüngliche Angler Rind ist ein Zweinutzungsrind. Milchleistung und Fleischleistung waren im Zuchtziel gleichermaßen verankert. Hervorzuheben ist der hohe Fettgehalt der Milch dieser Rinderrasse. Deshalb ist das Rotvieh Alter Angler Zuchtrichtung auch bei Betrieben mit Direktvermarktung von Milcherzeugnissen beliebt.
Weitere Besonderheiten dieser alten Rinderrasse sind ihre gute Anpassungsfähigkeit an extreme Klimabereiche und ihre Fruchtbarkeit. Aufgrund dieser Vorzüge wurde das Angler alter Zuchtrichtung in viele andere Rinderrassen eingekreuzt, wie beispielsweise in das Glanrind und das Rote Höhenvieh. Heute ist das Angler alter Zuchtrichtung eine der gefährdetsten einhei-mischen Rinderrassen und bedarf besonderer Aufmerksamkeit.
Besonderheiten: Die Rasse kann sich hervorragend an extreme Klimabedingungen anpassen und ist besonders marschfähig mit einer guten Weideeignung.
Letzte Aktualisierung 09.10.2025