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Das heutige Deutsche Braunvieh geht auf den einheimischen Bestand der ursprünglich in der Schweiz gezüchteten Rasse zurück, in die seit Mitte der 1960er Jahre die in Amerika gezüchteten Brown-Swiss eingekreuzt wurden.
Als milchbetontes Zweinutzungsrind wird bei der Zucht des Deutschen Braunviehs neben der Milchleistung und dem Euter besonderer Wert auf Anpassungsfähigkeit, Langlebigkeit und ein gesundes Fundament gelegt. Berücksichtigt werden bei der Zucht des Deutschen Braunviehs auch die Eignung für Grenzstandorte der Milcherzeugung wie zum Beispiel Bergregionen,
extreme Klima- und Futterverhältnisse sowie die günstige Zusammensetzung des käsereitauglichen Milcheiweißes.
Besonderheiten: Das Deutsche Braunvieh ist auch unter schwierigen Standort- und Klimabedingungen einsetzbar.
Das Deutsch Angus Rind wurde in den 1950er Jahren durch Verdrängungskreuzung verschiedener einheimischer Rinderrassen mit Aberdeen Angus erzüchtet.
Nach reiner Betrachtung der effektiven Populationsgröße müssten die Angus Rinder in die „Beobachtungspopulation“ hochgestuft werden. Da Aberdeen Angus und Angus untereinander im Herdbuch eintragungsfähig sind, die Population als stabil angesehen werden kann und es eine der meistgenutzten Fleischrinderrassen in Deutschland ist, entschied der Fachbeirat Tiergenetische Ressourcen, dass die Rasse nicht hochgestuft wird. Sie wird weiterhin als „Nicht gefährdet“ eingestuft.
Die Ursprünge der Deutschen Holsteins gehen zurück auf friesische und holsteinische Landschläge, welche Aussiedler im 17. Jahrhundert nach Nordamerika mitnahmen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam die Rasse Holstein–Friesian zurück nach Deutschland und etablierte sich um 1960 als bedeutendste Milchviehrasse in Deutschland. Holstein Rinder werden in den Farbrichtungen Schwarzbunt und Rotbunt gezüchtet. Ihre Zuchtziele sind so ähnlich, dass man 1996 ein gemeinsames Zuchtziel defnierte.
Die Rotbunten Holsteins weisen eine etwas niedrigere Milchleistung als die Schwarzbunten auf. Dafür liefern sie leicht höhere Anteile an Milchfett und -protein. Sie zeichnen sich allgemein durch eine bessere Fruchtbarkeit, Kälberftness und Futtereffzienz als die Schwarzbunten aus. Im äußerlichen Erscheinungsbild, also dem Exterieur, sind sie den Schwarzbunten in den Fundamenten (Beinen) ebenfalls überlegen. Aufgrund ihrer allgemeinen Stärken im Exterieur, insbesondere auch in den gut angelegten Eutern und aufgrund guter Milchleistungen, werden sie häufger für Kreuzungszuchten genutzt. Auch die Zucht auf genetische Hornlosigkeit ist bei ihnen schon deutlich weiter vorangeschritten als bei den Schwarzbunten Holsteins.
Besonderheiten: Deutsche Holsteins Rotbunt sind die zweitleistungsstärksten Milchrinder in Deutschland.
Die Zuchtgeschichte der Deutschen Holsteins Schwarzbunt gleicht der der Deutschen Holsteins Rotbunt. Dennoch gibt es einige Unterschiede zwischen den beiden Rassen. Die Schwarzbunten Holsteins tragen im Gegensatz zu ihren rotbunten Verwandten ein dominantes Schwarzfaktor-Gen, das zu ihrer schwarz-weiß gefeckten Fellfärbung führt. Im Durchschnitt haben sie eine etwas höhere Milchleistung als die Rotbunten Holsteins. Der züchterische Fokus auf hohe Milchleistung
geht einher mit einer Zucht auf Gesundheitsmerkmale, um den hohen Herausforderungen an den Stoffwechsel der hochleistenden Rasse gerecht zu werden.
Besonderheiten: Deutsche Holsteins Schwarzbunt sind die leistungsstärksten Milchrinder in Deutschland.
Das Deutsche Fleckvieh geht auf Hausrinder im Simmental im Berner Oberland (Schweiz) zurück, das bereits im Mittelalter für seine großwüchsigen und gescheckten Rinder bekannt war. Fleckviehtiere sind weltweit unter dem Namen „Simmental“ verbreitet und werden sowohl zur Milchproduktion als auch in der Mutterkuhhaltung erfolgreich eingesetzt.
Das Deutsche Fleckvieh ist eine echte Doppelnutzungsrasse, bei der Milch- und Fleischleistung gleichermaßen eine Rolle spielen. In der Mutterkuhhaltung werden Tiere der Zuchtrichtung Fleckvieh-Simmental eingesetzt. Tierzuchtrechtlich betrachtet gibt es separate Zuchtprogramme für die Rassen Deutsches Fleckvieh und Fleckvieh-Simmental. Aufgrund der engen genetischen Verwandtschaft werden sie bei der Gefährdungsbeurteilung gemeinsam betrachtet.
Besonderheiten: Fleckviehkühe haben eine besonders gute Eutergesundheit, die männlichen Kälber sind frohwüchsig und die Schlachtkörper weisen eine beste Marmorierung auf.
Die Uckermärker wurden 1993 als Rinderrasse anerkannt. Die Zuchtlinie entstand Anfang der 1970er Jahre in der ehemaligen DDR als Genotyp 67 durch systematische Kreuzung der Rassen Fleckvieh und Charolais. Da das Uckermärker eine relativ junge, noch nicht konsolidierte Rasse ist, wird es als nicht gefährdet eingestuft. Der Fachbeirat Tiergenetische Ressourcen hält im Bedarfsfall eine Reaktivierung dieser Rasse aus den Ausgangsrassen für möglich.
Das Uckermärker ist eine bodenständige Fleischrinderrasse mit guter Aufzuchtleistung und hoher Anpassungsfähigkeit. Die Rinder zeichnen sich durch korrekte Gliedmaßen und Klauen sowie einen hohen Fleischanteil aus. Es gibt zunehmend genetisch hornlose Tiere.
Besonderheiten: Uckermärker sind frohwüchsig und haben einen Schlachtkörper mit hohem Fleischanteil.
Letzte Aktualisierung 09.10.2025