FleischrassenFleischrassen

Fleischrassen

Bei Fleischrassen steht die Erzeugung von Fleisch im Vordergrund. Fleischbetonte Rassen haben eine stärkere Bemuskelung und bessere Fleischstruktur als milchbetonte und Zweinutzungsrassen.

Die Angaben zu den Leistungen entstammen den Leistungsprüfungen der jeweiligen Rassen des Jahres 2022 und werden vom Bundesverband Rind und Schwein (BRS) zur Verfügung gestellt.

Limousin

Das mittel- bis großrahmige Limousin-Rind ist einfarbig hellrot bis dunkelrot. Klauen, Hörner, Flotzmaul und Augenumgebung sind aufgehellt. Der Knochenbau ist fein.

Die Muskulatur, besonders an Hinterhand und Rücken, ist ausgeprägt. Inzwischen werden auch mehrere hornlose Linien gezüchtet.

Tabelle: Maße und Gewichte

 

weiblich

männlich

Kreuzbeinhöhe, cm

um 140

um 150

Gewicht, kg

700

1.100

Geburtsgewicht, kg

36

41

Eigenschaften

Die Limousinrasse ist dort zu empfehlen, wo bei weniger günstigen Futterverhältnissen mit einem geringen Aufwand an Überwachung, besonders bei der Abkalbung, Mutterkuhhaltung betrieben werden soll. Eine gute Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse verbunden mit hoher Fruchtbarkeit und Langlebigkeit zeichnet die Rasse aus, die über eine mittlere Frühreife verfügt. Aufgrund der problemlosen Geburten werden Limousinbullen gerne zur Einkreuzung bei Milchrassen verwendet. Der kleine Verdauungsraum, verbunden mit feinem Knochenbau und großer Fleischfülle, hat hohe Ausschlachtungsraten zur Folge. In der Jungbullenmast, die mit 18 Monaten abgeschlossen sein soll, werden durchschnittliche tägliche Zunahmen von 1.300 bis 1.500 g angestrebt

Tabelle: Leistungsdaten

tägliche Zunahmen, g (Mastbullen)

1.295

Köralter, Tage

479

Körgewicht, kg

617


Charolais

Das Charolais-Rind ist einfarbig weiß bis cremegelb, Flotzmaul, Horn und Klauen sind hell. Die Tiere sind großrahmig und haben einen eher kleinen Kopf mit großem Flotzmaul.

Der Körper ist lang, breit, tief und hoch. Die Bemuskelung an Schulter, Rücken, Lende, Becken und besonders an der Keule ist ausgeprägt.

Tabelle: Maße und Gewichte

 

weiblich

männlich

Kreuzbeinhöhe, cm

um 144

um 154

Gewicht, kg

800–900

1.200–1.300

Geburtsgewicht, kg

40

45

Eigenschaften

Die Vorzüge der Rasse liegen in hohen täglichen Zunahmen, dem hohen Aufnahmevermögen für Wirtschaftsfutter und einer guten Futterverwertung. Die schnelle Entwicklung der Kälber ist der guten Milchleistung der Kühe zuzuschreiben. Die Schlachtkörper weisen auch bei hohen Mastendgewichten relativ wenig Fett auf. Charolais sind langlebig und robust gegenüber Witterungseinflüssen.  Die Rasse eignet sich gut zur Gebrauchskreuzung mit Milchrassen zur Verbesserung der Mastleistung und Schlachtkörperqualität bei den Endprodukten.

Tabelle: Leistungsdaten

tägliche Zunahmen, g

1.413

Köralter, Tage

466

Körgewicht, kg

653


Angus

Die deutschen Angus-Rinder sind mittelrahmige Fleischrinder, einfarbig schwarz oder rot, von Natur aus hornlos mit leichten Köpfen, feinen, strapazierfähigen Gliedmaßen und festen Klauen. Ihr Körper ist langgestreckt, gut bemuskelt mit vollen, tiefreichenden Keulen und feinen, trockenen Gliedmaßen.

Tabelle: Maße und Gewichte

 

weiblich

männlich

Kreuzbeinhöhe, cm

um 136

um 145

Gewicht, kg

600–800

1.000–1.200

Geburtsgewicht, kg

32

37

Eigenschaften

Zu den Eigenschaften der Angus-Rinder gehören Frühreife, Fruchtbarkeit und leichte Geburten. Mutterkühe und Masttiere sind durch ihre natürliche Hornlosigkeit und ihren problemlosen Charakter für die Haltung in großen Gruppen gut geeignet. Durch den Wegfall der Enthornung sowie leichte Geburten mit vitalen Kälbern verringert sich der Arbeitsaufwand. Auch deshalb werden Angus-Rinder zunehmend in Nebenerwerbsbetrieben gehalten.

Die Rasse eignet sich zur ganzjährigen Freilandhaltung und passt zu Grünlandextensivierungsprogrammen ein. Angus-Rinder haben ein besonders schmackhaftes Fleisch, was an feinen Fleischfasern, hoher Zartheit und sehr guter Marmorierung liegt.

Tabelle: Leistungsdaten

tägliche Zunahmen, g

1.321

Köralter, Tage

493

Körgewicht, kg   

493


Galloway

Die klein- bis mittelrahmigen hornlosen Galloways gehören zu den Extensiv- und Robustrinderrassen. Die am häufigsten vorkommende Farbe ist mit rund 85 Prozent der Population schwarz mit mahagonifarbenen Haarspitzen. Daneben gibt es die Farbschläge blond, rot und weiß mit dunklen Pigmentflecken zum Beispiel durch schwarze Ohren, Maul, Fesseln und Klauen. Die Belted-Galloways sind schwarz, rot und blond mit einem breiten, weißen Gürtel.

Die Rasse zeichnet sich durch ein doppelschichtiges Fell mit langem, lockigen Deckhaar und feinem, dichten Unterhaar aus. Die Tiere haben einen kompakten, tiefen Rumpf und eine ausgeprägte Wamme. Der Kopf ist kurz und breit.

Tabelle: Maße und Gewichte

 

weiblich

männlich

Kreuzbeinhöhe, cm

um 125

um 135

Gewicht, kg

um 580

um 850

Geburtsgewicht, kg

27

32

Eigenschaften

Zu den charakteristischen Eigenschaften der Galloway-Rinder zählen Widerstandsfähigkeit, Friedfertigkeit und Genügsamkeit, die sich in einem sehr niedrigen Erhaltungsbedarf widerspiegeln. Galloways können ganzjährig im Freien gehalten werden, da sie gut mit Kälte, Trockenheit und feuchter Witterung und Schnee zurechtkommen.

Den Galloways kommt darum eine besondere Bedeutung in der Landschaftspflege und im Naturschutz zu. Sie verbeißen Binsen, Disteln, Heide und Birken. Ein weiterer Pluspunkt ist ihr schonender und schichtweiser Verbiss, der die Artenvielfalt fördert. Galloways zerstören selbst in sumpfigem Gelände die Grasnarbe kaum. Ihre im Verhältnis zum Körpergewicht breiten Klauen bewirken einen schonenden Tritt.

Die anspruchslosen Rinder sind langlebig, spätreif, fruchtbar und leichtkalbig. Die Kälber sind leicht und von großer Vitalität. Das Fleisch der Galloways ist feinfaserig und gut marmoriert.

Tabelle: Leistungsdaten

tägliche Zunahmen, g

806

Köralter, Tage

897

Körgewicht, kg

590


Highland Cattle/ Schottisches Hochlandrind

Das Schottische Hochlandrind hat ein üppiges Fell, was ihnen ein urwüchsiges Aussehen gibt. Dieses Fell schützt die Rinder gegen extreme Kälte, Regen und Hitze. Vorherrschende Farben sind Rot, Gelb und Schwarz. Graubraun und Weiß kommen seltener vor.

Der kurze dreieckige Kopf trägt einen buschigen Haarschopf, der die Augen bedeckt. Die Ohren haben einen auffallend langen Behang. Die symmetrisch geschwungenen langen Hörner verleihen dem klein- bis mittelrahmigen Schottischen Hochlandrind sein charakteristisches Aussehen.

Tabelle: Maße und Gewichte

 

weiblich

männlich

Kreuzbeinhöhe, cm

um 128

um 138

Gewicht, kg

450–650

650–850

Geburtsgewicht, kg

22

31

Eigenschaften

Hochlandrinderherden leben ganzjährig im Freien und werden gerne zur Landschaftspflege eingesetzt. Sie sind spätreif. Die Bullen sind weidemasttauglich, aber nicht für eine Intensivmast geeignet. Das ideale Schlachtalter der Bullen und Ochsen liegt bei 24 bis 30 Monaten. Die besonderen Eigenschaften des Schottischen Hochlandrindes sind Robustheit, Langlebigkeit, Gutmütigkeit, aber auch Wehrhaftigkeit bei guten Mutterkuheigenschaften.

Tabelle: Leistungsdaten

tägliche Zunahmen, g

756

Köralter, Tage

858

Körgewicht, kg

546


Uckermärker

Die Uckermärker sind großrahmige, lange, breite und tiefe Rinder. An die Haarfarbe werden keine Ansprüche gestellt, so dass von weiß bis cremefarben, mitunter braun sowie gescheckt vom hellen Gelb bis Rotbraun auf weißem Grund alle Varianten möglich sind.

Sie sind gut bemuskelt an Schultern, Lende, Rücken und Keule und verfügen über trockene, korrekte Gliedmaßen. Neben den behornten Rindern werden bereits hornlose Linien gezüchtet.

Tabelle: Maße und Gewichte

 

weiblich

männlich

Kreuzbeinhöhe, cm

um 140

um 150

Gewicht, kg

750–850

1.150–1.300

Geburtsgewicht, kg

40

42

Eigenschaften

Bei den Kühen wird auf ausgeprägte Mütterlichkeit, auf Leichtkalbigkeit und gute Milchleistung sowie auf Gutartigkeit Wert gelegt. Uckermärker sind anpassungsfähig und gut für die Weide geeignet. Die Kälber sollten frohwüchsig und spätreif sein und in der Ausmast nicht verfetten. Eine hohe Ausschlachtung mit hohem Fleischanteil und hervorragender Fleischqualität sind das Ziel.

Tabelle: Leistungsdaten

tägliche Zunahmen, g

1.327

Köralter, Tage

478

Körgewicht, kg

690


Hereford

Herefords sind mittel- bis großrahmige Rinder mit einem mittellangen, rotbraunen Haarkleid. Auffallend ist der weiße Kopf, der sich dominant vererbt. Auch Hals, Beine, Schwanzquaste und der Nacken sind weiß. Hereford-Rinder gibt es gehörnt und genetisch hornlos.

Tabelle: Maße und Gewichte

 

weiblich

männlich

Kreuzbeinhöhe, cm

um 136

um 141

Gewicht, kg

650–850

900–1.350

Geburtsgewicht, kg

33

38

Eigenschaften

Neben Frühreife, Fruchtbarkeit, leichten Geburten und Mütterlichkeit zeichnet sich die Rasse durch Leichtfuttrigkeit und ruhiges Temperament aus. Herefords passen sich gut an unterschiedliche Klima- und Haltungsbedingungen an.

Auf extensiven Standorten sind sie auch in der Landschaftspflege einsetzbar, denn sie sind sehr gute Futterverwerter, insbesondere von Raufutter.

Tabelle: Leistungsdaten

tägliche Zunahmen, g   

1.176

Köralter, Tage

518

Körgewicht, kg

582


Blonde d’Aquitaine

Das Blonde d’Aquitaine-Rind mit seinem einheitlich hellgelben bis weizenfarbenen Haarkleid zählt zu den großrahmigen Fleischrinderrassen. Die Tiere stehen aufgrund ihrer ausgeprägten Körper- und Beckenlänge im Rechteckformat. Farbaufhellungen gibt es um Augen und Flotzmaul, an der Innenseite der Extremitäten und an der Bauchunterseite. Die Hörner sind elfenbeinfarben mit dunklerem Ende. Blonde d’Aquitaine-Rinder haben eine ausgeprägte Bemuskelung an allen fleischtragenden Körperpartien und gleichzeitig einen feingliedrigen Knochenbau und eine feine Haut.

Tabelle: Maße und Gewicht

 

weiblich

männlich

Kreuzbeinhöhe, cm

um 155

um 165

Gewicht, kg

900–1.100

1.200–1.500

Geburtsgewicht, kg

41

46

Eigenschaften

Blonde d’Aquitaine-Rinder passen sich gut an Klima und Futtergrundlagen an. Eine extensive Haltungsform mit Weidegang im Sommer und Heu oder Grassilage im Winter ist möglich. Ihr enormes Wachstumspotenzial zeigt die Rasse aber bei intensiver Fütterung. Die Tiere sind zwar spätreif, können aber in jedem Lebensalter geschlachtet werden. Durch das langandauernde Wachstum können Bullen, ohne zu verfetten, lange gemästet werden. Die Schlachtkörperausbeute – vor allem die der edlen Fleischanteile – ist sehr hoch. Das große Becken der Kühe und die Anatomie der Kälber erleichtern die Kalbungen.

Tabelle: Leistungsdaten

tägliche Zunahmen, g   

1.412

Köralter, Tage

521

Körgewicht, kg

658


Salers

Das Salers-Rind ist sehr robust. Beträchtliche Temperaturschwankungen und hohe Niederschlagsmengen verträgt es ohne Probleme. Aufgrund ihrer Herkunft verfügen die Rinder über solide Fundamente und harte Klauen. Die Salers-Rinder haben eine gute Fruchtbarkeit und Zwillingsgeburten sind keine Seltenheit.

Tabelle: Maße und Gewichte

 

weiblich

männlich

Kreuzbeinhöhe, cm

um 147

um 157

Gewicht, kg

700–900

900–1.200

Geburtsgewicht, kg

36

38

Eigenschaften

Das Besondere an dieser mittel- bis spätreifen Rasse ist eine für Fleischrinderrassen ungewöhnlich hohe Milchleistung von 3.000 bis 3.500 kg Milch, die eine zügige Entwicklung der Kälber bewirkt. Die Kälber sind vital und frohwüchsig. Die männlichen Absetzer eignen sich als Ochsen zur extensiven zweijährigen Weidemast oder als Bullen zur Intensivmast. Als Mutterkuhgrundlage sind Salers zur Kreuzung mit Charolais gut geeignet.


Aubrac

Das Aubrac-Rind ist mittelrahmig mit einem einfarbig weizengelben, grau-weißlichen oder fahlroten Fell sowie sehr dichtem und kurzem Haarkleid. Bei den männlichen Tieren verfärben sich Kopf- und Vorderpartie sowie der untere Keulenbereich mit dem Heranwachsen meist dunkel.

Die Rinder haben eine quadratische Stirn und ein kurzes breites Flotzmaul. Die Augenpartien und Wimpern sind ebenso wie das Flotzmaul aufgehellt und schwarz umrandet. Hornspitzen, Schwanzende und die Ränder der Ohren sind schwarz. Die Hörner sind lyraförmig gebogen. Aubrac-Rinder stehen auf einem guten Fundament, mit kurzen feinen Gliedmaßen. Die Klauen sind fest und schwarz. Die Keulen sind sehr gut bemuskelt und das Becken ist sehr weit. Es wird auch auf Hornlosigkeit gezüchtet.

Tabelle: Maße und Gewichte

 

weiblich

männlich

Kreuzbeinhöhe, cm

130

140

Gewicht, kg

550 - 800

900 – 1.200

Geburtsgewicht, kg

34

36

Eigenschaften

Durch den Lebensraum auf dem Hochplateau von Aubrac ist die Rasse sehr gut an extreme Witterungsbedingungen wie starke Temperaturunterschiede, Kälte und Wind angepasst. Das macht sie widerstandsfähig und besonders für die ganzjährige Freilandhaltung geeignet. Das spärliche Futterangebot der hohen Lagen brachte außerdem sehr genügsame Tiere hervor, die nicht zugefüttert werden müssen. Die Tiere sind – auch weil sie nicht so groß sind – sehr trittsicher.

Aubrac sind friedfertig und haben ein gutes soziales Verhalten. Diese Eigenschaften führten zu einer kontinuierlichen Ausdehnung dieser langlebigen Robustrinder – vor allem in der Mutterkuhhaltung in Frankreich, aber auch weltweit.

Die Mutterkühe zeichnen sich durch hohe und regelmäßige Trächtigkeitsraten und Leichtkalbigkeit aus. Dies ist auch der Grund dafür, dass die Kühe problemlos an Bullen spezialisierter Fleischrassen angepaart werden können. Die Aubrac-Bullen lassen sich gut mit Kühen klein- und mittelrahmiger Rassen kreuzen. Schlachtausbeute und Fleischqualität sind hoch.


Welsh Black

Welsh-Black-Rinder sind schwarz und gelegentlich mit etwas Weiß hinter dem Nabel und im Euter-oder Hodenbereich. Den Tieren wächst im Winter ein sehr dichtes Fell, das im Frühjahr vollständig abgelegt wird. Im Sommer sind sie relativ glatt und kurzhaarig.

Rinder der Rasse Welsh Black gibt es behornt und genetisch hornlos. Sie sind mittelrahmig mit vollem, ausgeprägtem Fleischansatz an Schulter, Rücken und Keule.

Tabelle: Maße und Gewichte

 

weiblich

männlich

Kreuzbeinhöhe, cm

127-134

136-145

Gewicht, kg

650 - 800

900 – 1.250

Geburtsgewicht, kg

34

36

Eigenschaften

Welsh Black kommen leicht und feingliedrig zur Welt. Als ausgewachsene Rinder verfügen sie über ein starkes Fundament mit festen, kräftigen Klauen und haben damit eine gute Voraussetzung für eine lange Lebens- und Nutzungsdauer. Jungbullen, aber auch gute Färsen, erreichen hohe Schlachtgewichte ohne zu verfetten. Sie liefern ein feinfaseriges und marmoriertes Fleisch, das reich an Omega-3-Fettsäuren ist.

Welsh Black-Kühe zeichnen sich außerdem durch ihre breiten Geburtswege und ihre gute Umgänglichkeit aus. Die lange Selektion auf Gutartigkeit spiegelt sich heute in der Ruhe und Ausgeglichenheit der Tiere wider.


Rotes Höhenvieh

Das Rote Höhenvieh hat ein einfarbig rotes bis rotbraunes Fell, ist behornt und hat helle Hörner mit dunkler Spitze. Weitere Rassemerkmale sind ein mittellanger Kopf mit breiter Stirn sowie ein helles Flotzmaul und eine helle Schwanzquaste. Die Tiere sind gut bemuskelt, haben einen relativ kurzen Hals, aber eine ausgeprägte Wamme. Der Rücken ist lang und gerade mit breiter Lende und Becken. Die Brust ist tief und breit.

Tabelle: Maße und Gewicht

 

weiblich

männlich

Kreuzbeinhöhe, cm

135

140

Gewicht, kg

500–700

750–950

Geburtsgewicht, kg

36

37

Eigenschaften

Diese alte, mittel- bis spätreife Rinderrasse zeichnet sich durch ausgesprochene Genügsamkeit und hohe Widerstandsfähigkeit aus. An raues Klima passen sich die Tiere sich gut an, weshalb sie ganzjährig draußen gehalten werden können. Das Rote Höhenvieh hat eine gute Konstitution, Vitalität und Marschfähigkeit.

Tabelle: Leistungsdaten

tägliche Zunahmen, g    

945

Köralter, Tage

505

Körgewicht, kg

445


Dexter

Dexter ist die kleinste europäische Rinderrasse. Charakteristisch für das Dexter-Rind sind ein kurzer, breiter Kopf und das Haarkleid in den Farben Schwarz, Rot oder Braungrau. Die Hörner sind hell mit schwarzer Spitze. Der breite und tiefe Rumpf steht auf sehr kurzen Beinen.

Tabelle: Maße und Gewichte

 

weiblich

männlich

Kreuzbeinhöhe, cm

97–109

102–111

Gewicht, kg

300–450

450–600

Geburtsgewicht, kg

17–20

20–25

Eigenschaften

Dexter waren das Hausrind der Kleinbauernfamilie mit wenig und häufig minderwertigem Grundbesitz. Das genügsame Tier sorgte für Milch, Fleisch und Dung für den Kartoffel-, Getreide- und Gemüseanbau.

Die frühreifen Dexter erreichen im absoluten Maßstab nicht die Leistungen anderer Rinderrassen. Sie füllen aber eine Marktlücke und behaupten sich in der Nische.

Dexter sind anspruchslos in Futter und Haltung. Sie gedeihen in kärglicher Bergwelt so gut wie auf fruchtbaren Marschwiesen. Von Natur aus robust und abgehärtet reicht im europäischen Winter ein einfacher Schutz gegen Wind und Wetter. Ihre geringe Größe macht sie ideal für die Landwirtschaft im Nebenerwerb oder die landwirtschaftliche Hobbyhaltung. Dexter werden meist extensiv und als Mutterkühe gehalten. Für ihre Größe geben sie erstaunlich viel Milch. Deshalb kann eine Ammenkuh auch zwei Kälber ernähren oder ein großes Kalb einer anderen Fleischrasse aufziehen.


Weiß-Blaue Belgier

Typisch für diese mittelgroßrahmige Rasse sind die drei Farbtypen Weiß, Schwarzweiß und Blauweiß bei kurzem, manchmal stichelhaarigem Haarkleid. Die Tiere haben eine extreme Bemuskelung an allen fleischtragenden Körperpartien, einen langen, tief angesetzten Kopf und ein kurzes, stumpfes, leicht nach vorn gebogenes Horn.

Tabelle: Maße und Gewichte

 

weiblich

männlich

Widerristhöhe, cm

132 - 134

145 - 150

Gewicht, kg

700 – 750

1.100 – 1.250

Geburtsgewicht, kg

44

47

Eigenschaften

Die besondere Eigenschaft dieser spätreifen Rasse ist die erhöhte Muskelentwicklung mit hohen Wachstumsraten, weshalb die Weiß-Blauen Belgier auch "Doppellender" genannt werden. Die schwere Muskelentwicklung ist die Folge einer natürlichen Mutation in dem Gen, das für die Bildung des Proteins Myostatin zuständig ist. Normalerweise hemmt Myostatin das Muskelwachstum und beugt unkontrolliertem Wachstum vor. Den Weiß-Blauen-Belgiern fehlt das Myostatin.

Die Mutation hemmt gleichzeitig den Fettansatz, weshalb das Fleisch sehr mager ist. Bei reinrassigen Tieren ist in der Regel wegen der Schwere der Kälber eine Geburt auf natürlichem Weg nicht möglich. Oft werden die Kälber durch Kaiserschnitt zur Welt gebracht. Aus diesen Gründen ist die Zucht der Rasse tierschutzrechtlich umstritten.

Trotz ihrer Masse sind die Tiere umgänglich.


Zwergzebu

Das typische Merkmal des Zwergzebus ist sein Buckel, der aus Bindegewebe, Fett und marmoriertem Muskelfleisch besteht. Die geringe züchterische Bearbeitung der robusten Zwergzebus in Asien brachte viele Farben und Farbkombinationen, Formen und Hornstellungen sowie recht unterschiedliche Widerristhöhen und Gewichte hervor.

Neben dem Buckel, welcher bei männlichen Tieren wesentlich stärker ausgeprägt ist als bei weiblichen Tieren, gehören zum typischen Erscheinungsbild von Zwergzebus eine starke Wamme, ein abgezogenes und stark abgedachtes Becken, feine Extremitäten und eine schmale Stirn. Der typisch längliche Kopf hat große Augen, kleine, abstehende Ohren und auffällig große Hörner in unterschiedlichen Farbschattierungen und Formen.

Tabelle: Maße und Gewichte

 

weiblich

männlich

Widerristhöhe, cm

80-120

90-130

Gewicht, kg

250-350

350-550

Geburtsgewicht, kg

11-18

11-20

Eigenschaften

Zwergzebus werden vermehrt in der Landschaftspflege, beispielsweise auf verbuschten Flächen oder in Steilhängen bis hin zu Feuchtgebieten gehalten. Die Verletzung der Grasnarbe durch Trittschäden durch Zwergzebus ist gering. Sie fressen, falls kein anderes Futter vorhanden ist, auch überständiges Gras, Disteln oder Schwarzdorn.

 


Wagyu

Wagyus sind mittelrahmige Fleischrinder mit kurzhaarigem, schwarzem, manchmal auch rotem Fell. Andere Rassemerkmale sind der feine und leichte Körperbau mit einer starken Schulter und einer kräftigen, deutlich gewinkelten Hinterhand. Die Hörner sind leicht gekrümmt. Es gibt auch genetische hornlose Tiere.

Tabelle: Maße und Gewichte

 

Weiblich

männlich

Widerristhöhe, cm

125-137

138-155

Gewicht, kg

450-600

800-1000

Geburtsgewicht, kg

25-30

30-35

Eigenschaften

Wagyus sind anpassungsfähige Rinder, die sich auch in unseren geografischen Breiten gut entwickeln können. Sie gelten als ausgeglichen, ruhig, robust und fruchtbar und sind für die Weidehaltung gut geeignet. Das Fleisch der Rinder ist aufgrund seiner feinen Marmorierung und Faserung als Delikatesse bekannt, da es bis zu 50 Prozent mehr ungesättigte Fettsäuren als andere Fleischarten und einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren enthält.

 

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