Das Angebot eines überdachten Außenklimabereichs (auch Kaltscharrraum oder Wintergarten genannt), der natürliche Lichtverhältnisse bietet, ist in vielerlei Hinsicht positiv zu bewerten. Während seiner Nutzung verringert sich die Besatzdichte im Stall zumindest tagsüber. Außerdem bieten lockere Einstreu oder manipulierbares Material sowie veränderte Lichtverhältnisse den Junghennen viele Reize.
Der Zugang zu einem Außenklimabereich bereitet die Junghennen optimal auf Tageslicht, Klimaschwankungen und verschiedene Geräusche vor.
5. Kritischer Punkt: Wintergarten sicher und ausreichend groß anlegen
Der Außenklimabereich eines Aufzuchtstalls besteht in der Regel aus einer flüssigkeitsundurchlässigen Bodenplatte, einer Überdachung und Außenwänden, die im unteren Bereich befestigt und im oberen Bereich über feste Netze oder Gitter luftdurchlässig sind. Weil die Tiere ihren Wintergarten mit Vorliebe zum Picken, Laufen, Scharren und Staub- oder Sonnenbaden nutzen, muss er ausreichend groß angelegt ein. Die Grundfläche des Außenbereichs sollte sich deshalb stets an der Gruppengröße der Herde orientieren und so bemessen werden, dass alle Junghennen gleichzeitig Zugang zum Wintergarten haben. Zielgröße ist eine Fläche von 400 Quadratzentimetern pro Junghenne.
Damit sich die Tiere an den Zugängen zum Außenbereich nicht erdrücken, müssen zudem genügend Zugangsluken in dem Kaltscharrraum vorhanden sein, die ausreichend groß bemessen sind. Die Bioland-Richtlinien schreiben 2 Meter Zugangsluke je 1000 Tiere vor bei einer Höhe von mindestens 40 Zentimetern.
Merke:
- Bereits beim Bau des Wintergartens auf eine sichere Abdichtung des Areals achten. Ist die Abgrenzung nicht dicht, besteht die Gefahr des Eindringens von Beutegreifern oder Schadnagern.
- Die Ausrichtung des Kaltscharrraums so wählen, dass Zugluft und Hereinregnen vermieden werden. Steuerbare Jalousien an den Außenseiten reduzieren Wind, Niederschlag und direkte Sonneneinstrahlung.