Während der Betäubung ist es wichtig, ruhig mit dem Tier umzugehen und dieses nicht zu stressen. Jede unnötige Aufregung sollte vermieden werden. Das Tier sollte so fixiert werden, dass eine sichere Betäubung möglich ist. Bewährt hat sich der so genannte Blumenstraußgriff, bei dem sowohl die Flügelspitzen als auch die Beine festgehalten werden.
Für das Betäuben sind spezielle Fachkenntnisse und Fähigkeiten über die anatomischen und physiologischen Besonderheiten des zu betäubenden Geflügels notwendig. Die handelnde Person muss wissen, wo und wie das Tier am besten festgehalten werden kann, ohne dass es Schmerzen erleidet. Außerdem muss sie mit den Geräten zur Betäubung und Tötung vertraut sein und wissen, wie diese Geräte funktionieren und wie sie richtig angesetzt, gewartet und gepflegt werden.
Kontrolle des Betäubungserfolges ist unerlässlich
Darüber hinaus muss die handelnde Person eine wirksame Betäubung sicher erkennen und wissen, woran eine mögliche Fehlbetäubungen zu erkennen ist. Denn sie muss sich nach der Betäubung davon überzeugen, dass das Tier wahrnehmungs- und empfindungslos ist.
Fachleute beschreiben ein krampfartiges Zittern des gesamten Körpers als gutes Zeichen für eine erfolgreiche Betäubung. Darüber hinaus darf das Tier keinen Lidreflex mehr haben und der Kopf sollte schlaff herabhängen. Eine Fehlbetäubung erkennt man laut Experten vor allem an der regelmäßigen Atmung des Tieres, an Lautäußerungen oder am Anheben seines Kopfes. Dies ist ein Zeichen für eine wiederkehrende Halsspannung. Auch gerichtete Fluchtversuche oder ein gerichteter Blick sind sichere Anzeichen für eine Fehlbetäubung. In diesen Fällen ist es wichtig, das Tier noch einmal zu betäuben und zur Empfindungslosigkeit zu bringen.
Methoden der Nottötung
Erst nachdem der Erfolg der Betäubung kontrolliert wurde, darf das eigentliche Nottöten stattfinden. Die Tötung sollte zügig nach der Betäubungskontrolle erfolgen und für das Tier schmerzfrei sein. Als geeignete Tötungsmethoden sind der Genickbruch, die elektrische Ganzkörperdurchströmung und die Anwendung von Kohlendioxid gesetzlich zugelassen.
Genickbruch
Beim Genickbruch werden alle Blutgefäße im Halsbereich, also die großen Hauptschlagadern und Venen, die Wirbelsäule und das darin befindliche Rückenmark sowie die Nerven durchtrennt. In der Folge wird das Gehirn nicht mehr ausreichend durchblutet und das Tier stirbt.
Der Genickbruch kann sowohl manuell als auch mechanisch erfolgen. Der Genickbruch von Hand gelingt am besten, wenn Kopf und Hals zwischen Mittel- und Zeigefinger genommen werden und das Genick über einen ruckartigen Zug am Kopf bei gleichzeitiger Fixation des Körpers gebrochen wird. Der manuelle Genickbruch ist allerdings nur bis zu einem Körpergewicht des Tieres von maximal 3 Kilogramm erlaubt.
Bei schwereren Tieren muss der Hals mechanisch mittels Genickbruchzange durchtrennt werden. Auch hier dürfen maximal 70 Tiere pro Person und Tag behandelt werden.
Elektrische Ganzkörperdurchströmung
Bei der elektrischen Ganzkörperdurchströmung wird das Tier so unter Strom gesetzt, dass es dadurch stirbt.